Filmtage Hofer Filmpreis für Aelrun Goette

red

Die Regisseurin gilt als wichtige Impulsgeberin für den deutschen Film.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aelrun Goette hat am Mittwochabend den Filmpreis der Stadt Hof erhalten. Sie ist eine deutsche Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen und befasst sich meist mit Extremsituationen und menschlichen Grenzerfahrungen. Die Laudatoren Paula Knüping und Max Hegewald – Goette kennt die beiden, seit sie 16 sind – würdigten ihre Mentorin als Menschen, der sich für Menschen interessiere. Mit Aelrun Goette begebe man sich auf eine „Reise zum Mittelpunkt der Ehrlichkeit“. Goette sei eine stets Suchende, die sich mit großem Enthusiasmus der jungen Filmgeneration hingebe.

Aelrun Goette zeigte sich nach der Laudatio tief berührt. Für ihren letzten Film habe sie 14 Jahre gearbeitet, zehn davon seien umsonst gewesen. „Am Ende war es erfolgreich. Dort, wo die Widerstände beginnen, wird es interessant.“ Goette war bereits 2003 bei den 37. Hofer Filmtagen mit dem Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ dabei und bei den 50. Filmtagen mit „Wofür es sich zu leben lohnt“. Die Regisseurin hat in diesem Krimi Hanna Schygulla, Irm Hermann, Margit Carstensen und Eva Mattes vereint, die alle mit Rainer Werner Fassbinder gedreht haben. Ein Jahr später saß Aelrun Goette in der Jury für den Filmpreis der Stadt Hof.

Ein Land, das es nicht mehr gibt

Ihr neuester Film „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ ist gerade im Kino gestartet. Der autobiografisch inspirierte Film kombiniert die Themen Mode und Glamour in der DDR. Hauptfigur ist eine junge Frau im Jahr 1989 in der DDR, die es in die Modebranche verschlägt. Aelrun Goette selbst wurde in den 80er-Jahren in Ostberlin auf der Straße für das Modeln entdeckt und stand für große Fotografen vor der Kamera. Geboren wurde sie 1966, sie wuchs im Osten Berlins auf. Sie machte eine Ausbildung als Krankenschwester in einer Psychiatrie und arbeitete nebenbei als Kostüm- und Bühnenbildnerin in Altenburg. Nach dem Mauerfall machte sie ihr Abitur und studierte in Berlin Philosophie, bis sie später ein Regiestudium an der Filmhochschule in Babelsberg absolvierte. Zwischenzeitlich arbeitete sie als Vollzugshelferin in der JVA Plötzensee.

Bilder