Porto - Mit einem Tänzchen im Kreise seiner Teamkollegen feierte Cristiano Ronaldo den ersehnten Titel vor den eigenen Fans.
Der Fußball-Europameister ist auch der erste Sieger der europäischen Nations League. Portugal genügt im Finale ein Tor gegen zu harmlose Niederländer. Cristiano Ronaldo trifft zwar nicht, darf spät in seiner Karriere aber doch noch vor den eigenen Fans jubeln.
Porto - Mit einem Tänzchen im Kreise seiner Teamkollegen feierte Cristiano Ronaldo den ersehnten Titel vor den eigenen Fans.
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15 Jahre nach der enttäuschenden Finalniederlage bei der Heim-EM erfüllte sich der Fußball-Superstar mit dem Gewinn der neuen Nations League den Traum von einem Titel im eigenen Land. Durch den 1:0 (0:0)-Sieg in Porto gegen die Niederlande sicherten sich die Portugiesen als erste Mannschaft die Trophäe des Wettbewerbs. Bei der Final-Premiere sorgte Gonçalo Guedes mit seinem Treffer in der 60. Minute für Portugals nächsten europäischen Pokal nach der EM 2016 in Frankreich.
Neben der erstmaligen Gravur auf der 71 Zentimeter hohen Silbertrophäe dürfen sich die Portugiesen über eine Gesamtprämie von 10,5 Millionen Euro freuen. Die Niederländer streichen als Zweiter des neuen Wettbewerbs immerhin noch insgesamt neun Millionen Euro von der UEFA ein.
"Wir sind einfach nur glücklich, dass wir diesen zweiten Titel für Portugal gewinnen durften. Wir sind einfach stolz darauf", sagte Linksverteidiger Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund im ZDF. "Es war superwichtig, dieses erste Nations-League-Finale zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir das geschafft haben. Wir haben gegen große Mannschaften kämpfen müssen", sagte der zum besten Spieler des Finales gekürte Ruben Dias.
Ein Final-Spektakel bekamen die Zuschauer in der portugiesischen Küstenstadt aber über weite Strecken nicht zu sehen. Den Spielern beider Teams war die Müdigkeit nach einer langen Saison anzumerken, einige leisteten sich ungewöhnliche Fehler, anderen fehlte die Präzision. Selbst Ronaldo agierte in einem schwachen ersten Durchgang zu ungenau. Bei einem Kopfball in der 31. Minute stand er leicht im Abseits, zehn Minuten später zielte der 34-Jährige nach einem schönen Dribbling direkt auf den niederländischen Torhüter Jasper Cillessen.
Während die Gäste mit derselben Aufstellung wie im Halbfinale gegen England antraten, ließ Portugals Coach Fernando Santos sein Supertalent João Félix auf der Bank. Ronaldo startete stattdessen im Sturmzentrum und traf einige Male auf Weltklasse-Abwehrspieler Virgil van Dijk, der gemeinsam mit seinem Nebenmann Matthijs de Ligt aber zumeist gewohnt souverän verteidigte.
Offener gestaltete sich die Partie erst im zweiten Durchgang, weil beide Teams auf eine Entscheidung vor der Verlängerung drängten. Und das gelang den Gastgebern besser: Dabei hatte Bernardo Silva nach einer schnellen Kombination beim Querpass auf Guedes eigentlich die Präzision gefehlt, dennoch gelang dem Stürmer des FC Valencia per Drehschuss aus 16 Metern die Führung. Vier Minuten später hätte Memphis Depay (65.) fast ausgeglichen, scheiterte per Kopf aber an Portugals Keeper Rui Patrício.
Nach der Führung der Portugiesen entwickelte sich in der Schlussphase immerhin eine spannende Partie. Die Niederländer legten noch einmal alles rein, um den Ausgleich zu erzielen - Portugal wollte die Entscheidung erzwingen. Für noch mehr Tore fehlte beiden Mannschaften aber das, was die meiste Zeit in diesem Spiel gefehlt hatte: Frische und Genauigkeit im Angriffsspiel.