Verbot von Abschlussprovisionen gefordert
Verbraucherschützer fordern darüber hinaus ein Verbot von Abschlussprovisionen, die Assekuranzen Versicherungsvertretern und -maklern für die Vermittlung von Lebensversicherungen zahlen. "Andere Länder wie die Niederlande oder das Vereinigte Königreich haben damit gute Erfahrungen gemacht, die Qualität der Finanzberatung und die Produktqualität sind in beiden Ländern dadurch gestiegen", sagte Mohn, Teamleiterin Finanzen beim vzbv.
In Brüssel wird derzeit über ein Provisionsverbot in der Europäischen Union diskutiert. Grund fände ein entsprechendes Verbot für den deutschen Markt "nicht gut, das würde ihn nur unzureichend abbilden. Eine gute Beratung ist wichtig und muss auch entsprechend bezahlt werden", sagte der Versicherungsaufseher. "Allerdings müssen Exzesse vermieden werden. Das ist unsere Stoßrichtung."
Bafin-Chef: Risiko für Kreditausfälle gestiegen
Die Bafin mahnt unterdessen Banken zu ausreichend Vorsorge angesichts zunehmender Risiken. "Fakt ist: Das Risiko für Insolvenzen ist gestiegen - und damit auch die Gefahr, dass Kredite an deutsche Unternehmen ausfallen. Vor allem Kredite an den Mittelstand und energieintensive Unternehmen", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Mark Branson.
"Darauf müssen die Banken vorbereitet sein. Die aktuelle Risikovorsorge ist niedrig. Allerdings fordern Institute zunehmend höhere Risikoprämien und höhere Sicherheiten von ihren Kunden. Die Bafin wird genau prüfen, ob das reicht", führte Branson aus. In der Corona-Pandemie war die befürchtete Welle von Firmenpleiten in Deutschland ausgeblieben. Auch im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen dank staatlicher Milliardenhilfen nur moderat. Viele Banken hatten daher ihre Vorsorge für mögliche Rückschläge zurückgefahren.