Flughafen Hof-Plauen Ungarische Frachtairline bindet sich an Hof

red
Hof-Plauen hat sich mit dem Vertrag mit einer Frachtairline ein Standbein gesichert. Foto: Archiv Thomas Neumann

Fleetair wartet weiterhin am Flughafen Hof-Plauen ihre Maschinen. Ein Ausbau des Engagements ist zumindest vorstellbar.

 
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Die ungarische Fleetair International FKT wartet seit drei Jahren ihre Frachtmaschinen am Flughafen Hof-Plauen und wird dies weiterhin tun. „Wir haben einen Vertrag über zwei Jahre abgeschlossen, der sich später automatisch um ein Jahr verlängert“, sagt Ralf Kaußler, der Geschäftsführer des Flughafens. Damit bleibt das feste Team von acht Technikern, das je nach Aufkommen bis zu 15 Mitarbeitende aufbietet, bis auf Weiteres in Pirk. Die Gesellschafter des Flughafens hätten lieber einen Fünfjahresvertrag gesehen, dies ist Kaußler zufolge in einem sehr dynamischen Geschäft aber wenig realistisch.

Fleetair trägt mit seiner Wartung in Hof zum Bestand des Flughafens bei. Allein durch die Belegung eines Hangars, aber auch finanziell. Gut 100 000 Euro nimmt Hof-Plauen jährlich an Mieten ein. Zudem sind dort Arbeitsplätze entstanden, die Techniker wohnen fest in Hof; für die weitere Crew habe das Unternehmen einen Vertrag mit einem Hofer Hotel abgeschlossen. „Was anfänglich einem etwas beholfenen Wartungsbetrieb anmutete ist mittlerweile ein professioneller und auch internationaler Betrieb für luftfahrttechnische Instandhaltung geworden“, heißt es in einer Mitteilung des Geschäftsführers. Die Airline habe das Audit der EASA für Wartung von Flugzeugen nach EU-Standards nun erhalten. Kaußler gratuliert hierfür Fleetair-Chef Alexander Timofeev in Budapest, wo beide Seiten den Vertrag aushandelten. Der Flughafen kam der Airline bei den Konditionen entgegen. „Dafür hat die Airline auch die Absicht erklärt, in Hof einen Basisbetrieb mit Flugzeug- und Crew-Wechsel neben dem Wartungsbetrieb in Zukunft ins Auge zu fassen und sich verpflichtet mehr Flugzeuge nach Hof zu bringen“, heißt es in der Pressemitteilung. Dieser Basistrieb wäre damit neben Budapest die zweite Zentrale.

„Unser Unternehmen möchte weiter wachsen. Damit der Plan auch erfolgreich ist, sind wir auf so tolle Partner wie den Flughafen Hof-Plauen mit seinem Personal angewiesen. Alle machen einen absolut professionellen Job“, wird Alexander Timofeev zitiert.

Das Engagement in Hof soll sich lohnen, was auch einen Ausbau des Frachtgeschäfts bedeuten könnte. Der nächste Schritt wäre, mehr Ladung direkt nach Hof-Plauen zu fliegen. Leerflüge von oder nach Hof seien für Fleetair nicht nur ökologisch ein Ärgernis. So versuche der Flughafen zusammen mit der Logistikagentur Oberfranken in Zukunft verstärkt auch die Vorteile von Frachtflügen ab Hof zu beleuchten und dafür zu werben.„Nicht immer muss die Frachtladung auf der letzten Meile mit dem Lkw unterwegs sein, um ein Euro pro Kilogramm günstiger in den Frachtkosten zu kommen“, sagt Kaußler. Manchmal lohne sich auch ein Frachtflug bis vor die Haustür nach Hof.

Fleetair schließt eine Ausweitung des Geschäfts auf Passagierflüge – auch ab Hof – nicht aus. „Derzeit ist das Umfeld im Bereich des Passageverkehrs noch schwierig, aber wir denken in einigen Jahren werden sich Änderungen und Chancen ergeben“, sagt Timofeev. Dazu Flughafen-Geschäftsführer Ralf Kaußler: „Wir werden bereit sein.“

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