Trotzdem ein Grund zur Freude
Die ursprünglichen Pläne von Volocopter waren weitaus größer: Anlässlich der Olympischen Spiele wollte die Firma drei Verbindungs- und zwei touristische Rundflugrouten in Paris anbieten. Dafür waren fünf Vertiports genannte Landeplätze vorgesehen, einer davon auf einem Ponton auf der Seine. So hieß es noch im Juni 2023 in einer Mitteilung.
Dennoch sind die Testflüge ein Erfolg. Denn zu Beginn des internationalen Sportereignisses war noch unklar, ob diese überhaupt genehmigt werden. Zudem hatten die Stadt Paris und mehrere Organisationen erfolglos Zweifel an der Betriebserlaubnis für einen Start- und Landeplatz angemeldet. Auch plagten Volocopter jüngst finanzielle Schwierigkeiten. Staatliche Unterstützung aus Baden-Württemberg und Bayern, die im Gespräch war, blieb aus. Das Geld kam am Ende von Investoren. Nun also eine gute Nachricht.
ADAC-Luftrettung: Lufttaxis sind "Zukunft des Rettungswesens"
Vom Prinzip her funktionieren Flugtaxis wie Drohnen - nur in groß, erklärte Hoke. Sie seien leiser als Helikopter und sicherer, da sie nicht nur einen Motor hätten und viele Systeme redundant ausgelegt seien - also Ersatz vorhanden sei. Volocopter habe etwa nachweisen müssen, dass sie auch sicher landen können, wenn zwei benachbarte der 18 Motoren ausfallen. Zudem verursachen die Fluggeräte keine Emissionen während des Fluges. Wenngleich Hoke einräumte, dass der gesamte CO2-Fußabdruck verbessert werden müsse.
Neben Paris will Volocopter unter anderem in Rom und Osaka an den Start gehen. Regelmäßige Flüge in Deutschland haben indes keine Priorität, weil die Städte den Angaben nach hierzulande nicht so groß und so dicht besiedelt sind und autarke Nahverkehrsnetze haben. In Deutschland arbeitet Volocopter mit der ADAC-Luftrettung zusammen. Dabei geht es darum, den Einsatz für medizinische und Rettungszwecke zu erproben.
Aaron Erd von der ADAC-Luftrettung sagte bei der Vorstellung in Frankreich: "Hier sehen wir auf jeden Fall die Zukunft des Rettungswesens." Lufttaxis können den Rettungsdienst nach seiner Einschätzung verbessern. "Die können Probleme lösen, die wir momentan haben." So könnten viele Notarztplätze derzeit nicht besetzt werden. Mit Flugtaxis könnten aber größere Gebiete abgedeckt werden und die Helfer und Helferinnen seien auf dem Luftweg schneller am Einsatzort. Passagiere sollten jedoch nicht damit transportiert werden.