Förbau Sieben Kälber verenden in den Flammen

Die Feuerwehr kann die Tiere nicht mehr retten. Auch der finanzielle Schaden ist groß.

 
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Schwarzenbach an der Saale-Förbau - Am Dienstagmittag ist die Ruhe zurückgekehrt nach Förbau. Im Schneetreiben träumt das Dorf vor sich hin. Nur selten durchquert ein Auto den Ort. Keine zehn Stunden vorher bietet sich oberhalb der Kirche auf einem landwirtschaftlichen Anwesen ein ganz anderes Bild: Blaulicht zuckt, die Feurwehr ist im Einsatz. Sie ist mit einem Großaufgebot angerückt, um einen Brand zu löschen – doch sieben Kälber verenden in den Flammen. „Das zu hören, war echt schrecklich“, schreibt eine Dorfbewohnerin auf Facebook.

Wie das Polizeipräsidium Oberfranken am Dienstagmorgen mitteilt, erhielt die Rettungsleitstelle gegen 2.35 Uhr einen Anruf über einen flackernden Feuerschein. Sieben Kälberboxen und ein Teil der Dachfläche einer Stallung waren in Brand geraten.

Obwohl es den zirka 150 Einsatzkräften der Feuerwehren aus Schwarzenbach an der Saale, Oberkotzau und Konradsreuth sowie aus den Schwarzenbacher Ortsteilen Förbau, Seulbitz, Hallerstein, Förmitz und Fletschenreuth innerhalb kurzer Zeit gelang, die Flammen zu löschen, kam für die sieben Kälber jede Hilfe zu spät. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls zur Unterstützung am Ort des Geschehens.

Menschen kamen nicht zu Schaden; das etwa 100 Meter vom Brandort entfernte Wohnhaus war nicht in Gefahr. Der entstandene Schaden dürfte dennoch bei etwa 100  000 Euro liegen. Der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Hof hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Wie Rainer Dietel, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Förbau und Einsatzleiter, auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, war das Feuer an der Wand der Scheune ausgebrochen. Dort hatte sich Stroh entzündet. „Vor Eintreffen der Einsatzkräfte hatte der Landwirt selbst das brennbare Material bereits mit seinem Traktor vom Gebäude weggefahren“, erzählt Dietel.

Daher sei es gelungen, den Brand innerhalb von etwa 20 Minuten soweit unter Kontrolle zu bringen, dass keine Gefahr mehr für die Kühe im Stall befand – „der Schutz von Mensch und Tier hat immer Vorrang“. Danach hätten die Feuerwehrleute nur noch Glutnester gesucht. Mit einem Löschfahrzeug habe man den Brand am Gebäude in Angriff genommen, mit einem weiteren das brennende Stroh gelöscht. Die sieben Kälber, die ums Leben gekommen sind, seien mit ihren Boxen außerhalb des Stalls untergebracht gewesen: Genau dort, wo der Brand ausgebrochen war. Durch die große Hitzeeinwirkung auf das Dach des Stalles sei es zu starker Rauchentwicklung gekommen. Für die Förbauer Wehr war es ein besonderer Einsatz: „Einen Brand von dieser Größenordnung hatten wir zuletzt wohl vor 30, 35 Jahren“, sagt Dietel.

Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt das Polizeipräsidium Oberfranken am Dienstagnachmittag mit, dass man nach Abschluss der Untersuchungen am Brandort bei der Brandursache nicht von einer Fremdeinwirkung ausgehe. Die Ermittler nähmen an, dass ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hat.

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