Schwarzenbach am Wald Stadt belohnt private Immobiliensanierung

Lothar Faltenbacher
Besitzer von Häusern im Zentrum der Stadt Foto: dpa/Michael Kappeler

Mit bis zu 30 Prozent greift die Stadt Hauseigentümern unter die Arme. Damit soll das Ortsbild verschönert werden.

 
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Schwarzenbach am Wald - Seit 14 Jahren arbeiten die Kommunen Naila, Selbitz und Schwarzenbach am Wald im Rahmen der Zukunftsallianz SSN+ zusammen, um mit einem gemeinsamen Konzept Stadtentwicklungsprojekte umzusetzen.

Mit dem einstimmigen Beschluss des Stadtrats für ein interkommunales Förderprogramm setzt Schwarzenbach am Wald auf das Engagement der Bürger und unterstützt zusammen mit dem Freistaat Bayern die Eigentümer von Immobilien im Stadtkern finanziell bei der Sanierung ihrer Häuser. „Das Förderprogramm, das wir zusammen mit unseren Nachbarkommunen Naila und Selbitz auflegen wollen, ist nach meiner Überzeugung ein moderates Mittel, um Leerstände und städtebauliche Missstände zu beseitigen“, sagte Bürgermeister Reiner Feulner über die Initiative der interkommunalen Zusammenarbeit.

Zur Vorstellung der Rahmenbedingungen war Dominik Biller vom Büro Planwerk aus Nürnberg nach Schwarzenbach gekommen. Mit einem konkreten Beispiel machte Biller deutlich, dass die neue Förderung für Bürger eine nennenswerte Einsparung bei der Haussanierung mit sich bringen könne. „Wenn wir davon ausgehen, dass ein Schwarzenbacher eine Immobilie im Zentrum der Stadt für 67 000 Euro sanieren will, dann kann er bis zu 20 000 Euro als Zuschuss erhalten und damit den eigenen Aufwand auf 47 000 Euro reduzieren“, erläuterte Biller.

Von der Fördersumme übernimmt Biller zufolge 80 Prozent, 16 000 Euro, der Freistaat durch Zuschüsse aus der Städtebauförderung, für die Kommune verbleibt ein Eigenanteil von 20 Prozent, also 4000 Euro. „Auch die Kosten für eine Sanierungsberatung durch einen Architekten übernehmen Freistaat und Stadt“, zog Biller ein Fazit für das Förderprogramm, das für Bürger im Ergebnis großes Sparpotenzial bietet. Dazu kommen laut Biller steuerliche Vorteile in Form einer hohen Abschreibung und in vielen Fällen Leistungen aus weiteren staatlichen Fördertöpfen für energetische Arbeiten oder Dämmarbeiten.

„Mit diesem Modell arbeiten wir in Naila bereits seit 2015“, sagte Biller über Erfahrungen aus der Nachbarstadt. „Nun wollen wir das Programm auch in Schwarzenbach anbieten.“ Als grundsätzliches Ziel des interkommunalen Förderprogramms nannte Dominik Biller die Aufwertung von Gebäuden im innerstädtischen Bereich sowie die Beseitigung von Leerständen. „Wir wollen gemeinsam die Wohn- und Nutzqualität in bestehenden Gebäuden verbessern, die Stadtkerne beleben und dadurch das Erscheinungsbild der Kommunen aufwerten“, sagte Biller. Als Leitfaden für die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen bezeichnete Biller die Vorgaben einer interkommunalen Gestaltungsfibel. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was wird gefördert?

In einer ersten Phase erhalten Bauherren für Konzeption und Planung der Sanierungsvorhaben einen Planungskostenzuschuss für die Neugestaltung, die Modernisierung oder eine Umnutzung ihrer Immobilien. Das Förderprogramm sieht für diesen Kostenblock einen Zuschuss von 80 Prozent, maximal 4500 Euro, vor. Für Beratungsleistungen erhalten die privaten Bauherren einen Zuschuss von bis zu 30 Prozent von maximal 20 000 Euro. „In Anlehnung an das in Schwarzenbach am Wald bereits seit fast 20 Jahren bestehende Förderprogramm zur Erneuerung von Fassaden unterstützt das Angebot den Austausch von Fenstern, Türen, Dächern oder Hauseinfahrten“, sagte Biller.

Wer erhält die Förderung?

Das interkommunale Förderprogramm richtet sich an Eigentümer von ortsbildprägenden Immobilien im festgelegten Sanierungsgebiet der Stadt. „In Schwarzenbach ist das die Altstadt“, grenzte Biller ein. Neubauten sind ausgeschlossen, ebenso der reguläre Unterhalt.

Wie kommen Bauherrn

zur Förderung?

Bei einem ersten Kontakt mit der Stadtverwaltung können Hausbesitzer ihr Sanierungsvorhaben abstimmen und mögliche Fördermaßnahmen besprechen. Im Rahmen einer Sanierungsberatung bewertet ein Architekt das Projekt und erstellt eine Kostenschätzung, auf deren Basis die Bauherren eine Sanierungsvereinbarung mit der Stadt schließen. Nun können die Arbeiten beginnen. Am Ende der Sanierung sind die Rechnungsbelege der Arbeiten bei der Stadtverwaltung einzureichen, um die Auszahlung der Zuschüsse zu veranlassen.

Woher kommt die Förderung?

Die Mittel zur Finanzierung der Sanierungsprojekte kommen aus dem interkommunalen Förderprogramm, das zu 80 Prozent aus dem Topf der Städtebauförderung finanziert wird. Zusätzlich übernimmt die die Stadt Schwarzenbach am Wald einen Eigenanteil von 20 Prozent. Der Stadtrat legt dazu in jedem Jahr ein Budget fest.

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