Giuffre, die sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben nahm, habe "mit ihrer Wahrheit und ihrem außergewöhnlichen Mut einen britischen Prinzen zu Fall gebracht", teilten die Hinterbliebenen in einer Erklärung mit. Dennoch werde die Familie ihren Kampf fortsetzen - und nicht ruhen, bis alle zur Rechenschaft gezogen worden seien, "die mit Jeffrey Epstein und (seiner Komplizin) Ghislaine Maxwell in Verbindung stehen".
Welche (rechtlichen) Konsequenzen für Andrew noch folgen, bleibt ohnehin eine der großen Fragen. Ein Strafverfahren gegen Andrew gab es bislang nicht, eine Zivilklage Giuffres endete in einem wohl millionenschweren Vergleich. Die Briten beschäftigen sich zudem mit der Frage, wie das Leben des Ex-Prinzen finanziert wird.
Die "Times" hatte zuletzt berichtet, dass Andrew für die Royal Lodge praktisch keine Miete zahlte, sondern nur den symbolischen Betrag eines "Pfefferkorns". Er werde in eine andere Privatunterkunft ziehen, heißt es in der Stellungnahme des Palasts. Andrew wird künftig in einem Haus auf dem privaten Landsitz Sandringham in der englischen Grafschaft Norfolk wohnen. Die Kosten dafür trägt der König.
Ist der Skandal für das Königshaus nun ausgestanden?
Zwar wird in der Erklärung des Palasts erwähnt, dass Andrew "die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weiterhin bestreitet". Allerdings lassen sich die Schlussworte auch so lesen, dass es dem Ex-Prinzen aus Sicht der königlichen Familie an Schuldbewusstsein mangelte. "Ihre Majestäten möchten klarstellen, dass ihre Gedanken und ihr tiefstes Mitgefühl den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch gelten und auch weiterhin gelten werden", heißt es in der Stellungnahme.
Der Autor und Royal-Schreck Andrew Lownie rechnet fest mit weiteren Turbulenzen. Der Palast ergreife zwar endlich "entschiedene Maßnahmen", werde aber "die Unruhe in der Öffentlichkeit nicht vollständig besänftigen" können, sagte Lownie der BBC. Für Andrew sei das Ganze ohne Frage eine "große Demütigung", sagte der Autor, der erst kürzlich ein Buch mit dem Titel "Entitled - The Rise and Fall of the House of York" (etwa: Privilegiert - Der Aufstieg und Fall des Hauses York) veröffentlicht hatte.
Was geschieht mit "Fergie" und den Töchtern?
Die letzten Reste des königlichen Lebens sind für Andrew dahin - aber was wird aus seiner Familie? Als er seinen Titel als Herzog von York aufgab, verlor auch Ex-Frau "Fergie" ihren Titel als Herzogin. Sarah Ferguson trägt seither nur noch ihren Mädchennamen - und muss nun ebenfalls ausziehen.
Hinsichtlich ihrer Wohnsituation wird die 66-Jährige nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ihre eigenen Vorkehrungen treffen, während die beiden Töchter Beatrice (37) und Eugenie (35) weiterhin als Prinzessinnen firmieren. Britische Medien sind sich sicher: Der Status der beiden Queen-Enkelinnen dürfte bei den Verhandlungen um seine Zukunft ein wichtiger Punkt für Andrew gewesen sein, denn so behält er zumindest noch die Zehenspitze im Königshaus.