Forderung der IG BAU Floristinnen sollen profitieren

Bezirksvorsitzende Gerad Nicklas fordert mehr Geld für Angestellte im Blumenhandel. Er moniert, dass die Firmen die gute Wirtschaftslage ignorierten.

 
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Floristinnen – meist sind es Frauen – arbeiten für einen Stundenlohn von gerade einmal 11,27 Euro. Foto: IG BAU

Wunsiedel - Gartenmärkte und Blumengeschäfte erleben in der Pandemie einen Ansturm – doch wer Sträuße bindet und Pflanzen pflegt, arbeitet im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge meist zu Niedriglöhnen. „In der Floristik liegt der Stundenlohn für gelernte Kräfte gerade einmal bei 11,27 Euro pro Stunde. Von solchen Einkommen lässt sich kaum leben“, kritisiert Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Oberfranken in einer Mitteilung. Der Gewerkschafter fordert daher für die Beschäftigten deutlich mehr Geld. „In der Branche arbeiten überwiegend Frauen, für die die geringe Bezahlung zum Armutsrisiko wird.“

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Tarifabschluss zurückgezogen

Nicklas weiter: „In der Corona-Zeit kaufen mehr Menschen als sonst Blumen, Topfpflanzen oder Deko, um es sich zu Hause schön zu machen.“ Die Firmen ignorierten die gute Wirtschaftslage aber – und zogen einen Tarifabschluss für die Branche im Dezember vergangenen Jahres überraschend zurück. Danach sollten die Einkommen ab Februar um drei Prozent steigen. Für Azubis sah die Einigung ein Plus von 30 Euro pro Monat vor.

Die Gewerkschaft ruft den Fachverband Deutscher Floristen auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der gefundene Kompromiss sei ein wichtiger Schritt heraus aus dem Niedriglohnsektor. Mittelfristig müsse sich die Bezahlung aber noch deutlich verbessern, fordert die IG BAU – „sonst finden Blumenläden & Co. bald kein Personal mehr.“ red