Fotovoltaik Grüne wollen Solar-Parkplätze

Geht es nach dem Hofer Kreisverband, parken Autofahrer auf öffentlichen Stellflächen in Zukunft unter Fotovoltaikanlagen. In anderen Bundesländern sei das längst üblich.

 
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So wie am Hofer Landratsamt, wo jüngst mehrere Parkplätze überdacht und mit Solarpanels versehen wurden, stellen sich die Grünen vielerorts die Doppelnutzung von Stellflächen vor. Foto: Müller

Der Kreisverband Hof von Bündnis 90/Die Grünen versendet in diesen Tagen Post an alle Städte und Gemeinden im Raum Hof.

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Unter dem Titel „Photovoltaikanlagen über Parkplätzen“ fordern die Grünen ein Umdenken beim Bau von neue Stellflächen. Es sei die „Weitergabe einer Idee, die andernorts bereits in Bebauungsplänen und gesetzlichen Regelungen Eingang gefunden hat“, heißt es in einer Mitteilung des Kreisverbandes.

Spätestens seit Beginn des Krieges in der Ukraine werde überdeutlich, wie notwendig ein Umdenken in Richtung regenerativer Energien sei. Deutschland und Europa dürften nicht weiter abhängig von aggressiven Energielieferanten bleiben.

Für überdimensionierte Anlagen fehle häufig die Akzeptanz in der Bevölkerung. Das wissen auch die Grünen. „Dass inzwischen sehr große Photovoltaikanlagen gebaut werden, sollte uns Grüne hinsichtlich der Stromerzeugung aus Sonnenlicht eigentlich freuen. Aber wir sehen auch das Dilemma zwischen der Stromerzeugung einerseits und dem Naturschutz, der Landwirtschaft und der Landschaftsbeeinträchtigung andererseits.“ Der kritische Blick von allen Seiten müsse immer gegeben sein.

Die Grünen wünschen sich vor allem von den kommunalen Betrieben mehr Flexibilität. Zum einen könne jede Stadt und jede Gemeinde durch ihre jeweiligen Stadtwerke ihre eigenen Liegenschaften vorbildhaft mit Solarmodulen bestücken. Wie das geht, zeige das Beispiel Landratsamt Hof, wo acht Stellplätze, unter denen sich E-Ladestationen befinden, kürzlich überdacht wurden.

In einigen Bundesländern müssten neu genehmigte, offene Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen bereits mit Photovoltaikanlagen überdacht werden. Ein Klimaschutzgesetz oder die Landesbauordnung regelten diese Auflage.

Die Vorteile der Überbauung lägen auf der Hand, heißt es in der Mitteilung. Es entstünden zusätzliche Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Der über den Parkflächen gewonnene Strom könne komplett in das Stromnetz eingespeist und für die Beleuchtung von Stellplätzen sowie Fuß- und Fahrwege genutzt werden. Elektrofahrzeuge und -geräte könnten direkt profitieren. Ebenso wie nahe gelegene Verbraucher. Der Druck zur Schaffung von Freiflächen-PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen, die eigentlich der Nahrungsmittelerzeugung dienen sollten, werde vermindert. Die Stellplätze würden im Sommer außerdem beschattet und vermindern den durch die Klimaerwärmung bedingten gesundheitsschädigenden Hitzestress. red