Frankenwaldbrücken Bund Naturschutz will Projekt beenden

Ulrich Scharfenberg, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutzes, rechnet mit weiteren Kostensteigerungen bei den geplanten Frankenwaldbrücken.

 
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„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um das Projekt Frankenwaldbrücken endgültig zu beenden.“ Ulrich Scharfenberg, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutzes (BN), findet deutliche Worte nach Bekanntwerden der neuen Kostenschätzung für das Tourismusprojekt im Frankenwald. Die aktuelle Kalkulation sieht 41 Millionen Euro Baukosten vor.

Der BN habe bereits 2019 die Kostensteigerung prognostiziert. „Wir sprachen damals von wahrscheinlichen Baukosten von 40 bis 50 Mio Euro. Damals wurden diese Prognosen als schlechtreden des Projektes und unrealistisch belächelt. Und wir sind noch lange nicht am Ende. Es handelt sich immer noch um eine Kalkulation und keine Kostenschätzung auf der Grundlage konkreter Kostenangebote. Bei einer angenommen Umsetzung des Projektes ab 2024 ist mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen.“ 50 Millionen Euro an Baukosten seien nicht unrealistisch.

Bei den gegebenen Umständen, der Klima- und Energiekrise, dem Angriffskrieg Russlands, den ständig steigenden Baukosten und einer nicht unerheblichen Inflation benötigten die Bürgerinnen und Bürger andere Hilfen als „ein völlig aus der Zeit gefallenes Tourismusprojekt“. Die Folgen des Projektes für die Umwelt und den Naturschutz durch die anzunehmende Zerstörung des größten zusammenhängenden Biotopes im Landkreis Hof kämen noch dazu. Eine Fördermittelzusage läge nur für die bisherige Kostenkalkulation in Höhe von 22 Millionen Euro vor. Andere Förderungen seien zwar möglich aber weder beantragt noch bestätigt.

„Ohne Gesichtsverlust und aufgrund der erdrückenden Fakten- und Kostenlage muss das Projekt Frankenwaldbrücken jetzt beendet werden. Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, um dieses unsinnige Projekt zu verhindern,“ kündigt Ulrich Scharfenberg an.

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