Nach wie vor hängen die Bundesbürger an Scheinen und Münzen. Von jährlich rund 20 Milliarden Transaktionen im Einzelhandel erfolgen die meisten mit Cash. «Drei von vier Zahlungen an der Ladenkasse werden in bar abgewickelt», sagte Beermann. Vor allem bei kleinen Beiträgen greifen die Menschen zu Scheinen und Münzen. Größere Anschaffungen, zum Beispiel das neue Sofa, werden dagegen eher mit Karte bezahlt.
Ob kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone oder der Karte dem Bargeld den Rang abläuft, lässt sich derzeit schwer absehen. Nach Einschätzung von Euro Kartensysteme, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Kreditwirtschaft, bringt die neue Technologie die Karte auch in Bereiche, die bisher reine Bargelddomänen waren, wie etwa Bäckereien. Der für Bargeld zuständige Bundesbank-Vorstand sieht es ganz pragmatisch: «Der Bürger entscheidet, wie er zahlen will.»
Mehr als die Hälfte der Verbraucher kann sich laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom nicht vorstellen, auf Bargeld zu verzichten. Zugleich wächst allerdings der Anteil derjenigen, die mit Karten und mobil mit dem Handy bezahlen: 44 Prozent der Bundesbürger würden nach eigener Aussage inzwischen auch komplett auf Scheine und Münzen verzichten.
Fast jeder Dritte hat der Umfrage zufolge schon mindestens einmal mit dem Handy oder einer Computeruhr bezahlt - vor allem im Supermarkt. «Schon bald werden sich auch bei uns digitale Bezahlformen durchsetzen», prognostizierte Bitkom-Präsident Achim Berg jüngst.
Das mobile, kontaktlose Bezahlen spare Zeit und reduziere lange Schlangen an Kassen oder Fahrkartenautomaten, warb Berg. Wer noch nicht mobil bezahlt, hat der Umfrage zufolge allerdings häufig Sicherheitsbedenken.