Freiheitshalle Langer Weg zur neuen Fassade

Teile der Glasfassade drohen abzustürzen. Ein Bauzaun hindert Fußgänger daran, zu nah an der Hofer Freiheitshalle vorbeizulaufen. Foto: /Frank Mertel

Seit fast einem Jahr laufen die Planungen der aufwendigen Reparatur an der Freiheitshalle. Noch weiß niemand, wie viel die Arbeiten kosten werden. Fest steht etwas anderes.

 
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Hof - Absperrgitter vor der Freiheitshalle: Mittlerweile ist der Anblick für Tausende Autofahrer, die tagtäglich auf der Ernst-Reuter- oder Kulmbacher Straße unterwegs sind, zur Gewohnheit geworden. Seit 2020 bekannt wurde, dass große Teile der gläsernen Fassade defekt sind, ist die Stadt zur Sicherung verpflichtet. Immerhin reicht die Absperrung mittlerweile nicht mehr so weit in den Weg zum Volksfestplatz hinein, sodass wieder eine Zufahrt möglich ist. Ein Ärgernis bleibt die marode Glasfassade freilich – und der Zustand wird noch länger so bleiben. Das wurde nun bei den Haushaltsberatungen deutlich.

Der Vermögensplan: Im Freiheitshallen-Etat sind alle Investitionen aufgelistet, die in diesem Jahr geplant sind. Ein großer Posten: Grunderwerb und Umbau der Fläche am Bahnhof Neuhof zu Parkplätzen. 667 000 Euro sind dafür angesetzt. Die Stadt erwartet einen 90-prozentigen Zuschuss aus dem Fördertopf Stadtumbau West.

An anderer Stelle steht jedoch eine Null: beim Punkt Fassadensanierung. Dies freilich ist nicht wirklich eine Überraschung. Schon vor einem Jahr hatte Kämmerer Peter Fischer bekundet, dass 2022 für die Ausführung der Sanierung kein Platz sei.

Die Planung: Was aber läuft, sind die Planungen für die Sanierung. Seit Februar 2021 ist ein Ingenieurbüro damit befasst. Kosten dafür: 789 000 Euro. Die Experten loten Möglichkeiten in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht aus, wie die Medienstelle auf Nachfrage mitteilt. Parallel dazu ist ein Beweissicherungsverfahren am Gericht anhängig. Daraus wird sich dereinst ergeben, ob die Stadt Anspruch auf Schadenersatz hat oder nicht.

Die Fluchtwege: Eine Folge der Dauer-Absperrung ist, dass Fluchtwege an der Halle fehlen. Diese sind aber für größere Veranstaltungen unerlässlich. Die Stadt behilft sich derzeit mit einer Holzkonstruktion, wie Betriebsleiter Bernd Gemeinhardt dem Haupt- und Finanzausschuss erläuterte. Eine Zukunftslösung sei dies jedoch nicht. Die vorhandenen Fluchtwege seien zu schmal. Deshalb wird am Volksfestplatz eine neue Treppe installiert; die Ausschreibung hat die Stadt laut Gemeinhardt bereits herausgegeben. So könnten das Volksfest sowie die Open Airs mit Santiano und Mark Forster aus Sicherheitssicht stattfinden – so sie denn wegen der Pandemie stattfinden dürfen.

Der Stadtrat: Solange die Planung noch nicht abgeschlossen ist, muss man keine Mittel für die Sanierung einsetzen. Das leuchtet ein, waren sich die Sprecher im Ausschuss einig. CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer fasste zusammen: „Wir können die Sanierung problemlos um ein Jahr verschieben.“ In dieser Zeit könne sich das Hallenmanagement eher darauf konzentrieren, die Folgen der Pandemie aufzufangen.

Die Perspektive: Wann denn nun die Sanierung beginnt und wie viel sie kostet (und wer sie letztlich bezahlt), steht in den Sternen. Im Kleingedruckten zum Vermögensplan ist vermerkt: „Für die Jahre 2023 bis 2025 ist die Fassadensanierung erforderlich. Die Finanzierung ist derzeit nicht darstellbar.“ Noch ist außerdem völlig unklar, wie die Fassadenkonstruktion in der Zukunft aussehen wird – und welche Firma diese Herausforderung annehmen will. Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) wagte zumindest eine Prognose: „Die zwei Millionen Euro, die anfangs für die Sanierung im Raum standen, werden wohl übertroffen.“

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