Freilaufende Hunde Qualvoller Tod nach Beißattacke

Werner Reißaus
Jagdpächter Ralf Suske (Mitte) mit seiner Ehefrau Franziska Taubenreuther sowie Jagdvorsteher Gerhard Wehner müssen erneut den Tod eines jungen Rehbocks beklagen. Sie appellieren an die Hundebesitzer, ihre Anleinpflicht wahrzunehmen. Foto: /Werner Reißaus

Bei Kauerndorf ist erneut ein Reh gerissen worden. Der Jagdpächter vermutet, dass es ein frei laufender Hund war. Er appelliert erneut an alle Hundebesitzer, ihre Tiere in der Natur anzuleinen.

 
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Kauerndorf - Es gibt sie nach wie vor Zeitgenossen, die ihre Hunde in freier Natur einfach laufen lassen, so am vergangenen Freitag bei einem Privatwald am „Kauerndorfer Berg“. Die traurige Folge: Ein junger Rehbock wurde zu Tode gehetzt und am Schluss auch noch qualvoll in das Hinterteil gebissen. Das blanke Entsetzen war nicht nur beim Jagdpächter Ralf Suske, sondern auch beim Jagdvorsteher Gerhard Wehner riesengroß, denn nahezu vor einem Jahr lief nur 100 Meter davon entfernt eine gleiche traurige Geschichte ab.

Jagdvorsteher Gerhard Wehner wurde am Freitag am späten Nachmittag vom Jagdpächter Ralf Suske angerufen, dass am „Kauerndorfer Berg“ ein junger Rehbock zu Tode gekommen sei: „Im April letzten Jahres war schon ein ähnlicher Fall, als ein Reh gebissen wurde und verendete. Die Stelle ist gerade mal 100 bis 150 m davon weg und es war ganz offensichtlich wieder ein Hund, der den jungen Rehbock zu Tode gehetzt hatte. Das Reh wurde von dem Hund in die Enge getrieben und hatte nicht mehr die Kraft, über einen Waldzaun zu springen, der die jungen Waldpflanzen vor dem Wildverbiss schützen soll.“

Wie Gerhard Wehner feststellte, waren neben den Hundespuren auch Spuren von Menschen zu sehen. Und was er noch feststellte: Der Körper des jungen Rehbocks war trotz der eisigen Temperaturen noch warm und deshalb muss die grausame Hetzjagd in den Mittagsstunden erfolgt sein. Für Jagdvorsteher Gerhard Wehner ist es in diesem Zusammenhang wichtig, ob Spaziergänger, die täglich auf dem „Kauerndorfer Berg“ unterwegs sind, Tierhalter treffen, deren Hunde nicht angeleint sind.

Für Gerhard Wehner liegt sogar die Vermutung nahe, dass es offensichtlich der gleiche Hund gewesen sein muss wie vor knapp einem Jahr. : „Ich war am Samstagnachmittag bei schönstem Wetter am Berg unterwegs und was für mich sehr komisch war, es war kein einziger Hundefreund unterwegs.“ Am Freitag wurde dagegen ein Hund in der Mittagszeit gesehen, der er mit seinem Herrchen den „Kauerndorfer Berg“ runter lief. Wenige Minuten vorher muss wohl die grausame Hetzjagd dort oben abgelaufen sein, womöglich noch vor den Augen des Hundebesitzers.

Auf die Anleinpflicht wird am „Kauerndorfer Berg“ vielfach hingewiesen, doch häufig ohne Erfolg. Jagdvorsteher Wehner will dafür sorgen, doch noch weitere Gebotsschilder mit dem Text aufstellen: „Lieber Hundefreund, hier geht Wald und Wild vor Hund, leinen Sie bitte ihren Hund zu ihrer Sicherheit und zur Sicherheit anderer an.“

Ralf Suske, der seit dem 1. April 2020 der weitere Pächter der Kauerndorfer Jagd ist, gab sich überzeugt, dass es auf jeden Fall ein größerer Hund gewesen sein muss, der den Rehbock tötete. „Dieses Mal geschah es unterhalb neuer Waldanpflanzungen. Der Hund wird des Reh runter getrieben haben und es wollte über den Zaun springen: In dem Moment hat er es von hinten vom Zaun runter gezogen und gebissen. Der kleine Rehbock ist dann vor Schmerzen einfach eingegangen.“ Was Jagdpächter Hermann Suske anprangert, ist: „Wenn die Leute einigermaßen vernünftig wären und ihre Hunde anleinen, dann würde das nicht passieren. Diese Hunde hetzen das Tier gerade jetzt in der kalten Jahreszeit solange, bis es zusammenbricht. Ich würde im Wald so einen Hund nicht mehr von der Leine lassen.“

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