Trotz eines Doppelfehlers brachte Tecau sein Aufschlagsspiel durch, Krawietz schloss eine Netzaktion souverän zum 3:2 ab. Das deutsch-rumänische Duo wollte unbedingt die Führung vorentscheidend ausbauen, musste aber dennoch den 3:3-Ausgleich hinnehmen, nachdem Tecau bei der Breakchance den Ball ins Netz gesetzt hatte. Nach erneut sicheren Aufschlägen von Krawietz führten der Titelverteidiger und sein Interimspartner schnell mit 4:3. Die südamerikanischen Routiniers zeigten kleine Schwächen und Nerven, als Farah mehrfach lautstark mit sich haderte, schafften jedoch nach 40:0-Führung und 40:40-Ausgleich das 4:4.
Ein Krawietz-Treffer am Netz auf den Körper von Cabal ergab im nächsten Spiel die 40:15-Führung für Krawietz/Tecau, danach schloss der Wahl-Münchner eine schöne Netzaktion zum 5:4 ab. Doch die kolumbianischen Routiniers zeigten, warum sie weit oben in der Weltrangliste stehen. Nervenstark glichen sie zum 5:5 aus. Mit einem souveränen Aufschlagspiel von Krawietz zum 6:5 wuchs der Druck auf Cabal/Farah. Ein super Passierball von Krawietz zum 15:30 weckte Hoffnungen, die durch Tecaus Fehler am Netz gleich wieder gedämpft wurden. Cabal brachte sein Service zum 6:6 durch, sodass der Satztiebreak nötig wurde. In diesem gelang es Krawietz/Tecau vier Mal, ihren Gegnern den Aufschlag abzunehmen, über 6:3 machten sie nach einer Stunde Spielzeit in diesem Durchgang den 7:6-Satzgewinn perfekt.
Angezählte Kolumbianer
Die Südamerikaner waren sichtlich verunsichert, Cabal startete mit einem Aufschlagverlust in den entscheidenden dritten Durchgang. Krawietz legte seinerseits ein souveränes Zu-Null-Aufschlagspiel zum 2:0 nach. Die Kolumbianer schienen angezählt, doch das deutsch-rumänische Gespann ließ sie mit einer Energieleistung von Farah ein zweites Break verhindern. Tecau erhöhte den Druck mit einem weiteren Aufschlagspiel ohne Gegenpunkt. Im hart umkämpften fünften Spiel konnten Krawietz und Tecau ihre Chance auf ein zweites Break nicht nutzen, ihre Gegner verkürzten auf 2:3. Beim anschließenden Aufschlagspiel von Krawietz zeigte Farah in zwei Szenen erneut Nerven, wieder zu Null erhöhten Krawietz und Tecau auf 4:2. Doch mit einem souveränen Aufschlagspiel von Farah zum 3:4 zogen sich der Weltranglisten-3. und -4. wieder aus dem Sumpf. Nach 0:40 und einem Doppelfehler von Tecau stand es plötzlich 4:4. Cabal ließ ein Zu-Null-Spiel zum 5:4 und zur erstmaligen Führung in diesem dritten Satz folgen.
Krawietz ließ sich auf dem Weg zum 5:5 weder von Zwischenrufen aus dem Publikum noch vom Gegner ablenken, doch mit guten Aktionen und emotionalen Gesten von Cabal pushten sich die Kolumbianer zu einem weiteren Spielgewinn ohne gegnerischen Zähler.
Die Entscheidung
Nun musste Tecau bei 5:6 nach zwei Stunden und 28 Minuten Gesamtspielzeit gegen den Satz- und Matchverlust aufschlagen. Eine sensationeller Cross am Netz von Farah führte zum 15:30, nach einem Ball von Tecau ins Netz stand es 15:40 und ein klasse Lob von Cabal über Krawietz hinweg brachte die Entscheidung zugunsten der Favoriten mit dem 7:5 nach 2:29 Stunden harter Arbeit.
Im Halbfinale treffen Cabal/Farah auf das an 6 gesetzte französische Team Pierre-Hugues Herbert (30, 20.)/Nicolas Mahut (39/6.), das die bosnisch-serbische Kombination Tomislav Brkic (31/66.)/Nikola Cacic (30/53.) mit 7:6, 6:1 bezwang.
Für das Erreichen des Viertelfinales haben Krawietz/Tecau ein Teampreisgeld von 65 062 Euro kassiert. Den Halbfinalisten sind 110 606 Euro sicher, für den Finaleinzug gibt es 188 030 Euro und für den Sieg 319 652 Euro und 2000 Weltranglistenpunkte.