Jeder habe sich darauf verlassen, was Gesundheitsminister Jens Spahn Anfang September gesagt hat: Dass man – mit heutigem Wissen – keine Friseure mehr schließen würde. „Man entwickelt ja sein Geschäft auch weiter“, sagen die Wolfrums. „Und bei uns herrscht nun mal Notstand an Personal. Wenn du jemanden bekommen konntest, dann hast du auch zugegriffen. Das geht ja bei den Auszubildenden schon an: Man kann nicht planen. Du kannst niemanden einstellen, da durch die momentanen Abstandsvorgaben die Plätze schon belegt sind.“
Nach dem ersten Lockdown begann man im Salon Buheitel, in einem Schichtsystem zu arbeiten, „damit wir unsere Mitarbeiter auch mit allen Stunden beschäftigen konnten“. Dann kam die Urlaubszeit und danach die Kurzarbeit. „Und jetzt haben wir halt wieder zu.“ Die Mitarbeiterinnen seien durch das Kurzarbeitergeld einigermaßen abgesichert, als Inhaber gehe man mit der aktuellen Regelung aber leer aus. „Es ist hart, wenn man innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal ausgebremst wird, denn man ist auch Stolz darauf, was man sich in 24 Jahren aufgebaut hat. Für das ganze Team ist es nicht einfach. Aber wir haben ein tolles Team, das hinter uns steht.
„Klar bekommt man auch jetzt Anfragen, ob man nicht doch die Haare machen kann, aber es geht halt nicht.“ Es sei schön, dass Kunden anrufen, obwohl sie eigentlich noch kein Shampoo oder keine Spülung brauchen und die Produkte dann abholen. „Man wird in dieser Zeit auch schon unterstützt.“