Für Berlin Selber Schüler basteln Christbaumschmuck

Silke Meier
Die Kinder stechen mit viel Spaß den Christbaumschmuck im Porzellanikon aus. Foto: Silke Meier

Zum zehnten Mal fertigen Grundschüler Porzellanschmuck. Die Anhänger sind ein karitatives Projekt und sollen den Christbaum in der bayerischen Landesvertretung schmücken.

 
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Im dritten Anlauf soll es nun endlich klappen. Porzellanschmuck, den Schülerinnen und Schüler der Klasse 3/4 dG der Luitpoldschule ausstachen, soll den Weihnachtsbaum in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin schmücken. Auch im Landratsamt Wunsiedel wird ein Baum mit den Porzellananhängern stehen.

Finanzierung einer Schulausbildung

In den Räumen der Museumspädagogik im Porzellanikon Selb schnitten die Grundschüler die Anhänger aus. Museumspädagogin Nadine Zentgraf begleitete die Mädchen und Jungen während der Aktion. Es sei eine große Freude, den Kindern das Museum zu zeigen und sie mit dem Rohstoff Porzellanmasse werkeln zu lassen, stellte sie fest. Anna Dziwetzki, Leiterin des staatlichen Porzellanmuseums, dankte für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an der mittlerweile zehnten Baumschmuck-Aktion und betonte den wohltätigen Zweck: „Das Museum, die Rosenthal GmbH und die Luitpoldschule spielen eine große Rolle, damit einem Kind in Kenia geholfen werden kann.“

Mit dem Erlös der Baumanhänger wird die Schulausbildung von Winny Cherotic Mutai finanziert. Udo Benker-Wienands, Ideengeber und Koordinator, erläuterte den sozialen Hintergrund. Winny Mutai besuche das Schulzentrum in Nakuru, das aus Spendengeldern des Vereins „Leben und Lernen in Kenia“ finanziert wird. 500 Kinder und Jugendliche gehen in Nakuru regelmäßig zur Schule. Schulpaten investieren 300 Euro pro Jahr in ein kenianisches Schulkind. Die Schulzeit dauert zehn Jahre, danach beginnen die Jugendlichen eine Ausbildung oder ein Studium. „Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Baumanhänger konnten bisher zehn Kinder in das Patenprogramm aufgenommen werden“, freute sich Benker-Wienands. Sein Dank galt auch den Bayerischen Staatsforsten, die in den Wäldern um den Schneeberg zwei repräsentative Tannenbäume aussuchen. „Die Förster stellen uns die Bäume zur Verfügung und sind stolz darauf, dass eine Tanne aus der Region prominent aufgestellt wird“, sagte Benker-Wienands.

Pädagogischer Nutzen

Zweiter Bürgermeister Carsten Hentschel betonte den pädagogischen Nutzen, nämlich die Heimatverbundenheit der Dritt- und Viertklässler zu stärken. Im Heimat- und Sachkundeunterricht stehe das Thema Stadtgeschichte auf dem Lehrplan. Hentschel machte deutlich, dass ein gemeinsamer Museumsbesuch die Schwellenangst nehmen könne. Schülerinnen und Schüler würden mit dem Rohstoff in Verbindung kommen, der die Region lange prägte. Hentschel hoffe, dass diesmal die Fahrt nach Berlin klappt.

Etwa 600 Porzellanplatten wurden bei Rosenthal am Rothbühl vorbereitet, gab Werksleiter Joachim Reuer bekannt und: „Es ist uns eine Ehre, das Material zur Verfügung zu stellen.“ Wie Reuer weiter ausführte, werden die Anhänger mit einem goldenen Stempel versehen. Für Sammler sei es wertvoll zu wissen, in welchem Jahr und an welchem Ort der Anhänger präsent war.

Fahrt nach Berlin

Schulleiterin Christa Liebner hob den sozialen Aspekt hervor. Für die Grundschüler sei es ein Privileg, in die Ganztagsklasse gehen zu können, wenn sie von den Verhältnissen in Kenia erführen. Am Dienstag, 8. November, werden die Luitpoldschüler im Werk am Rothbühl dabei sein, wenn der Ofen mit den fertig gebrannten Anhängern geleert wird. Die Fahrt zur bayerischen Landesvertretung in Berlin ist für Freitag, den 25. November geplant. Der Weihnachtsbaum im Landratsamt soll am 5. Dezember geschmückt werden. Baumanhänger werden zum Preis von fünf Euro verkauft. Die Verkaufsstellen werden noch bekannt gegeben. Auch zum Neujahrsempfang im Rosenthal Theater sollen die Anhänger verkauft werden, sagte Hentschel.

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