Für herausragenden Einsatz beim THW: Verdienstkreuz für einen Kulmbacher

Siegfried Escher (links) bei der Verlei Foto: /privat

Seit mehr als einem halben Jahrhundert engagiert sich Siegfried Escher beim Technischen Hilfswerk. Das hat ihm jetzt die höchste Auszeichnung, die der Staat zu vergeben hat, eingebracht.

 
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Kulmbach - Neun Bürger haben kürzlich in Berlin das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik erhalten. Fünf davon sind Helfer des THWs – und einer von ihnen der Kulmbacher Sigfried Escher.

Bereits im März 1968 war er ins Technische Hilfswerk eingetreten. Damals hatten ihn Kollegen und Freunde, die bereits im THW waren, überzeugt. Für den Kulmbacher Ortsverband war das ein auf lange Sicht einschneidender Moment, denn Escher prägte das Leben und Arbeiten dort nachhaltig.

Nach seiner Grundausbildung belegte er alle Positionen vom Helfer bis zum Zugführer – letztere zwölf Jahre lang. „Das war für mich die schönste Position, weil ich hier die Kameradschaft besonders prägen konnte, sagt er heute. Zwar habe in all den Jahren im aktiven Dienst vor allem bei Einsätzen nach Bahn-Unglücken auch Schreckliches erlebt, doch umso wichtiger sei in diesen Augenblicken die gute Kameradschaft gewesen: „So musste in diesen Momenten kein Helfer allein mit der Situation zurechtkommen.“

Für die Auszeichnung wurde er vor drei Jahren vom Kulmbacher Ortsverband vorgeschlagen. Wer diese tatsächlich bekommt, entscheidet Bundespräsident, aktuell also Frank-Walter Steinmeier.

Die Ehrung fand vor Kurzem in Berlin statt, bei denen die Geehrten von Bundesinnenminister Horst Seehofer die Medaille erhielten. Für den Kulmbacher Ordensträger war das ein ganz besonderer Moment, wurde doch hier sein Lebenswerk und alle damit entbundenen Entbehrungen gewürdigt. Neben dem Technischen Hilfswerk hat Escher ein bis heute erfolgreiches Unternehmen mit zehn Mitarbeitern aufgebaut, das mittlerweile sein Sohn führt. Klar, dass bei so viel beruflichem und ehrenamtlichem Engagement das Privatleben auch oft zurückstecken musste. „Deshalb bin ich meiner Familie besonders dankbar für ihre Unterstützung“, sagt Escher.

Obwohl er aus einer Zeit kommt, in der die Ausstattung noch minimal war, sieht er auch heute noch viel Verbesserungspotenzial – ob nun bei Fahrzeugen und Ausrüstung oder vor allem bei der Koordination der Beschaffung. Dennoch würde er jederzeit wieder einsteigen. „Das Technische Hilfswerk ist nicht nur Rückhalt und Hilfsbereitschaft“, sagt er. Durch seine Vielfältigkeit und Einzigartigkeit habe jeder hier die Möglichkeit, eine facettenreiche Ausbildung zu erhalten, die auch im privaten Leben nützlich sei.

Er selbst werde deshalb weiterhin mit Leib und Seele seine Aufgabe als . Vorsitzender im Verein der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerk Kulmbach wahrnehmen.

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