Für ihr Heimatland Wunsiedlerin bittet um Spenden

Sascha Fuchs

Seda Barseghyan stammt aus Armenien und lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Die schrecklichen Geschehnisse in Bergkarabach verfolgt sie mit großer Sorge.

 
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Seda Barseghyan Foto: pr.

Es mag schon zehn Jahre her sein, dass Seda Barseghyan als achtjähriges Mädchen mit ihren Eltern aus ihrem Heimatland Armenien nach Deutschland fliehen musste. Heute lebt die mittlerweile 18-Jährige in Wunsiedel, ist unter anderem Mitglied im Wunsiedler Jugendbeirat und erhielt für ihr soziales Engagement auch schon eine Urkunde von Markus Söder überreicht.

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Doch seine Wurzeln vergisst man nie. Und so trifft es Barseghyan schwer, dass nach der angekündigten Auflösung der armenischen Enklave Bergkarabach durch Aserbaidschan aktuell über 100.000 Menschen aus ihrer Heimat fliehen mussten und müssen. Die Wunsiedlerin will helfen und startet nun eine Spendenaktion, die den vertriebenen Armeniern zugute kommen soll.

„Schwer hatte es die Bevölkerung seit Dezember 2022 – rund 120.000 Armenier isoliert und abgeschnitten von der Außenwelt ohne Nahrung, Medikamente und Netz“, schreibt Barseghyan in ihrem Spendenaufruf. Sie habe es sehr gewundert, als europäische und insbesondere deutsche Medien endlich anfingen, über dieses Ereignis zu berichten und zahlreiche Politiker das Nachbarland Aserbaidschan für den Angriff auf die Zivilbevölkerung verurteilten. „Mit der Besetzung Bergkarabachs verlieren wir Armenier nun ein Stück unserer Heimat – ein Gebiet, für das auf beiden Seiten Tausende tapfere Seelen in meinem Alter fallen mussten. Für die Freiheit und Unabhängigkeit“, heißt es in ihrem Aufruf.

Wie die 18-Jährige erklärt, ist Bergkarabach ein Gebiet, das seit Jahrtausenden von christlichen Armeniern bewohnt und aufgebaut wurde: „ Zahlreiche historische Erbstücke, uralte Kirchen und Klöster lassen wir nun zurück, die bald nach Ankunft der Streitkräfte randaliert und zerstört werden.“

Humanitäre Hilfe

Die dort lebenden Armenier wurden und werden aus ihren Häusern vertrieben, sind gezwungen, ihr Hab und Gut zurückzulassen. „Von Streitkräften des Nachbarlands Aserbaidschans wurden Menschenrechte auf grausamste Weise missachtet und Kinder entführt“, schreibt Seda Barseghyan und bittet deshalb um humanitäre Hilfe für diese Menschen.

Eine Gruppe aus engagierten Armeniern von der Organisation „Haystab Germany“ wird, wenn der Spendenbetrag feststeht, persönlich nach Armenien reisen. Die Gelder kommen den geflüchteten Familien, alleinstehenden Müttern zugute sowie dem Bildungsprojekt „Voma-Center“, um die armenische Bevölkerung auf weitere Angriffe vorzubereiten. Die Spendenaktion läuft bis zum 31. Oktober.

Wie kann man spenden?

Haystab:
Die Spenden nehmen die Vorsitzenden von „Haystab Germany“ unter deren Paypal-Konten entgegen. Wer spenden möchte, kann dies via Paypal an die Mailadressen davit.antonyan.qq@mail.ru oder badalyan.hripsime@gmail.com tun. Bei Fragen oder Schwierigkeiten, zum Beispiel bei keinem bestehenden Paypal-Account, steht Seda Barseghyan unter der Telefonnummer 0163/9804279 zur Verfügung.