Für Wohnungsbau Freistaat soll Strauß-Areal für Wohnungsbau kaufen

red

„Es kann nicht sein, dass Städte solchen Immobilienhändlern ausgeliefert sind“: Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa besucht die Strauß-Brache. Sie schlägt vor, dass sich Kommen mit ähnlichen Problemen zusammentun, und dass Freistaat oder der Bund hier tätig werden. Auch, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

 
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Begehung und Diskussion zum Strauß-Areal: von links Ralf Reusch (Vorstandssprecher des Kreisverbands Hof), Klaus Schrader (Stadtrat), Ursula Sowa (Landtagsabgeordnete und Baupolitische Sprecherin), Gudrun Kiehne (Stadträtin) und Sebastian Auer (dritter Hofer Bürgermeister). Foto: Erich Weiss

Ursula Sowa hat zusammen mit Kommunalpolitikern das Strauß-Areal besucht, das seit Jahren als Brache das Bild der Hofer Innenstadt mitprägt. Alle Gespräche mit dem Eigentümer, einer Luxemburger Investmentfirma, scheiterten bislang. Begleitet wurde Sowa von Umweltbürgermeister Sebastian Auer, den Stadträten Klaus Schrader und Gudrun Kiehne sowie Ralf Reusch, Sprecher des Kreisverbands der Bündnis90/Die Grünen Hof. Im Anschluss erfolgten laut Mitteilung ein Brainstorming sowie eine Diskussion über mögliche Lösungsschritte, unterstützt durch die grüne Landesebene.

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Auch die oberfränkische Landtagsabgeordnete der Bündnis 90/die Grünen, Ursula Sowa, beobachtete die stetige Medienpräsenz des Themas auch fünf Jahre nach dem Abriss. „Normalerweise mischt sich der Landtag nicht in die Kommunalpolitik ein, doch es kann nicht sein, dass Städte solchen Immobilienhändlern ausgeliefert sind und die Bürger leiden“, findet die Bamberger Architektin.

„Dass es aktuell keine rechtliche Handhabe gibt, um der Situation Herr zu werden, ist bitter“, so die Abgeordnete. Doch genau hier ließe sich vielleicht ansetzen: Eine Abfrage bei größeren Kommunen, ob und wie stark diese betroffen sind, könnte ein Bewusstsein für solcherart Problematik schaffen. „Dann kann man mit Gesetzesentwürfen reagieren.“ Auch könne im Bauausschuss des Landtags gezielt die Situation in Hof ins Auge gefasst werden. „Manchmal gibt es dann Ortsbegehungen durch den Bauausschuss im Landtag.“

Auch ein parteiübergreifender Zusammenschluss der regionalen Mandatsträger wäre denkbar, schreibt Sowa. Nicht zuletzt bestünde auch die Möglichkeit, das „Filetstück“ durch den Freistaat – oder sogar den Bund – zu erwerben. „Denn nachdem bereits öffentliche Gelder in den Abriss geflossen sind, könnte die öffentliche Hand das Grundstück auch erwerben“, sagt Ralf Reusch. Während die Stadt Hof kein Geld für den Erwerb habe, sucht der Freistaat nach Flächen für den sozialen Wohnungsbau. „Söder hat mit der Gründung der Bayernheim 10 000 Wohnungen versprochen. Die Immobilien Bayern könnte hier zusammen mit der Bayernheim Wohnungsbau realisieren .“ Doch nicht einfach nur einheitlich Wohnungen: „Außerdem gibt es ein Programm des Freistaats zum experimentellen Wohnungsbau – da könnte alles übernommen werden“, weiß Ursula Sowa. „Hier wäre eine Kombination aus Wohnen und Dienstleistung möglich – mit einer Grünfläche. Das wäre eine Aufwertung des Viertels.“