Fürstin Charlène von Monaco Die erzwungene Auszeit in der alten Heimat

Theresa Schäfer

Fürstin Charlène darf nicht fliegen – ihre Ärzte haben es streng verboten. Deshalb sitzt die Monegassin seit Wochen in Südafrika fest. Und daheim schießen die Gerüchte ins Kraut.

 
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Durban - Charlène von Monaco sitzt fest. Zugegeben, es gäbe dafür schlimmere Orte als KwaZulu-Natal, eine Provinz an der Ostküste Südafrikas, mit seinen fantastischen Stränden, Bergen und der reichen Tierwelt. Doch eigentlich hatte die Fürstin von Monaco alles anders geplant. Als sie vor einigen Monaten in ihre Heimat Südafrika flog, sollte das ein Kurztrip werden. „Eigentlich wollte ich zehn oder zwölf Tage hier bleiben“, sagte Fürstin Charlène vergangene Woche in einem Interview mit einem lokalen Radiosender. „Unglücklicherweise hatte ich ein Problem mit dem Druckausgleich in den Ohren und die Ärzte fanden heraus, dass ich eine ziemlich schwere Nebenhöhleninfektion hatte. Das dauert jetzt einfach seine Zeit, bis dieses Problem behoben ist.“

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Die 43-jährige monegassische Fürstin kann so lange nicht fliegen, bis sie ganz kuriert ist. „Ich kann eine Heilung nicht erzwingen, deshalb sitze ich bis Ende Oktober in Südafrika fest“, sagte Charlène in dem Interview. „Mir geht es gut, es ist nur ein Geduldspiel.“

Facetime mit den Zwillingen Jacques und Gabriella

Ihre beiden Kinder, die sechsjährigen Zwillinge Jacques und Gabriella, vermisst Charlène sehr: „Ich war noch nie so lange aus Europa weg. Wir facetimen jeden Tag. Sie haben mich auch schon in KwaZulu-Natal besucht und werden auch noch mal herkommen.“ Albert, Jacques und Gabriella waren im Frühsommer nach Südafrika geflogen, um Charlène zu sehen. „Ich bin sehr traurig, dass ich nicht mit meinen Kindern den Sommer verbringen kann.“ Auf Instagram teilt die Fürstin Fotos, die sie beim Facetimen mit ihren Zwillingen zeigen.

Womöglich war es für die Monegassin höchste Zeit, ein solches Interview zu geben, denn die Gerüchte über ihre Abwesenheit schießen an der Côte d’Azur ins Kraut: Hat Charlène keine Lust mehr auf ihre Pflichten als Fürstin des Zwergstaats? Steht es nicht gut um ihre Ehe mit Fürst Albert? Wird ihr die Aufmerksamkeit zu viel auf dem kleinen Felsen im Mittelmeer?

„Charlène hat lange mit Selbstzweifeln gekämpft“

Es stimmt: Auf den Leib geschneidert ist der früheren Schwimmerin Charlene Wittstock die Rolle als Monacos Fürstin nicht gerade. Sie gilt als schüchtern und nicht eben volksnah. Schon bevor sie in Südafrika festsaß, kam Albert häufig allein oder in Begleitung seiner Schwester Caroline zu offiziellen Anlässen im Fürstentum.

Fürstin Charlène verpasste in diesem Sommer nicht nur den Rotkreuzball – ein Pflichttermin für die monegassische Fürstenfamilie –, sondern auch ihren zehnten Hochzeitstag mit Fürst Albert am 1. Juli. Auf Instagram teilte sie ein Video vom Tag ihrer Hochzeit im Jahr 2011.

Jemand, der sie gut kennt, ist die frühere deutsche Leistungsschwimmerin Franziska van Almsick: „Charlène hat ein großes Herz und ist alles andere als kühl“, sagte sie vor ein paar Jahren der „Bild am Sonntag“. „Im Gegenteil, sie ist sehr sensibel, hat lange mit Selbstzweifeln gekämpft. Sie konnte ja lange tun, was sie wollte, und es war nie richtig. Davon hat sie sich vieles zu Herzen genommen.“

„Ich bin afrikanisch. Das ist meine Heimat“

Charlène, die 1978 im heutigen Simbabwe geboren wurde, zog mit zwölf Jahren mit ihrer Familie nach Südafrika. „Ich bin afrikanisch. Das ist meine Heimat, wird es immer sein. Das ist in meinem Herzen, in meinen Adern“, sagte die Fürstin einmal. Der Umzug ins kleine Monaco sei Charlène, die seit 2011 mit Fürst Albert verheiratet ist, nicht leicht gefallen, erinnert sich ihre Freundin van Almsick: Charlène komme aus „einem Land mit Weite, Größe und Freiheit“. „Und dann kommt sie ins enge Monaco, und da ist erst einmal Schluss mit Weite. Und vor allem mit Freiheit.“

Jetzt nutzt Charlène die erzwungene Auszeit in der alten Heimat, ihre Stiftung und andere Projekte in Südafrika voranzutreiben: „Jetzt habe ich die Möglichkeit, mehr zu erfahren über Südafrika, die Umwelt und was wirklich benötigt wird.“ Die Fürstin engagiert sich für den Erhalt der Rhinozerosse in Südafrika, die kurz vor dem Aussterben stehen. Im Mai teilte sie ein Foto, das sie mit einer Einheit von Rangern zeigt, die gegen Wilderer im Einsatz sind. „Ich wünsche mir, dass auch meine Enkelkinder noch ein Rhinozeros sehen können. Aber wenn wir jetzt nicht global handeln, vertun wir diese Chance.“