Fußball-Bayernliga Nord Frühe Aufbauarbeit für den Gegner

Michael Horling

Die SpVgg Bayern Hof strauchelt erneut. Ein schnelles Gegentor bringt den Fußball-Bayernligisten beim TSV Großbardorf auf die Verliererstraße.

 
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Großbardorf - Ein Kellerkind empfing den Tabellen-13., der schon vier Punkte mehr auf dem Konto hatte. Da war klar, dass für den TSV Großbardorf nichts anderes zählte als ein Dreier im Nachholspiel der Fußball-Bayernliga Nord gegen die SpVgg Bayern Hof. Und das Vorhaben klappte. Aber irgendwie schlugen sich die Gäste aus Oberfranken auch selbst.

Die Grabfelder gönnten zuletzt in Sand und in Seligenporten Kellerkindern Heimsiege, verloren dazwischen erwartungsgemäß im Pokal gegen Drittligist Würzburger Kickers. Und für die Hofer war das 0:3 in der Grünen Au gegen Abtswind natürlich ein herber Rückschlag nach dem 5:3 gegen Seligenporten zuvor. Großes Selbstvertrauen durfte man da von keinem der beiden Teams erwarten.

Rückstand nach zwei Minuten

Aber die Hausherren bewiesen es dennoch: Gerade war die zweite Minute im Grabfeld angelaufen, als Hofs Keeper David Guyon nach einem langen Ball aus dem Kasten lief und klärte – nur eben direkt vor die Füße von Lukas Illig, der das leere Tor sah und gedankenschnell aus rund 30 Metern abzog. Das frühe 1:0 sorgte für einen zweiten Anstoß und für sichtlich viel Frust bei den Gästen.

„Da haben wir geschlafen und bauen den Gegner so auf“, haderte der Hofer Trainer Roman Pribyl nach diesem Fehlstart. Und an den schlossen sich noch 20 vogelwilde Minuten der Hofer an, in denen die Gäste kein Mittel fanden gegen kampfstarke Großbardorfer, die mit einem Sieg einen kompletten Fehlstart in die Saison vermeiden wollten.

Chance zwei gab es für den TSV durch Maximilian Weiß, doch Guyon parierte den Schuss glänzend. Eine halbe Stunde war da gespielt, die Gäste aus Hof hatten inzwischen leicht Oberwasser bekommen.

Schneller Ausgleich nach der Pause

Nach der Pause der schnelle Ausgleich: Benjamin Kaufmann legte Matej Kyndl im Strafraum, Kapitän Christian Schraps verwandelte den Foulelfmeter zum 1:1. Nun sah es so aus, als könne Hof die Partie komplett drehen. Aber 15 Minuten später fand Valentin Reitstetters langer Ball auf links Tim Strohmenger, der genauso ungehindert flanken wie mittig Maximilian Weiß einschießen konnte. Das 2:1 fiel wie aus heiterem Himmel – und es war schon der Endstand, den auch Tom Feulner nicht verhindern konnte, einst in Jena der beste Kumpel von Weiß.

Ärger bei Trainer Pribyl

„Wir machen zwei Fehler, lassen beim 2:1 über die rechte Seite die einzige Flanke zu und im Strafraum den Großbardorfer Spieler ganz alleine. Das war unnötig und wurde vom Gegner eiskalt bestraft“, grollte Pribyl. Dennoch hatte er auch Positives gesehen: „Ab der 20. Minute war es in Ordnung, was meine Mannschaft spielte.“ Allerdings sind offensiv die Mittel begrenzt, wenn ein Tomas Petracek fehlt. Einzig der Schuss von Christian Schraps in der 85. Minute, der knapp am Tor vorbei ging, bedeutete eine halbe Chance auf den Ausgleich.

„Nach dem 1:1 gingen die Köpfe bei uns nicht nach unten. Wie wir die Punkte holen, das ist egal, auch wenn Hof trotzdem ein ordentliches Spiel gemacht hat“, lobte Großbardorfs Coach Andreas Brendler gleich mal beide Teams. Und kündigte an, dass die Gallier bis Ende August zwei Zugänge holen werden: Einen Ausländer, der nach Deutschland zieht, und einen Leihspieler aus Würzburg.

Am Samstag reisen die Hofer erneut nach Unterfranken – zum Würzburger FV. „Dann müssen wir halt dort die Punkte holen“, forderte Trainer Pribyl direkt nach dem Abpfiff

TSV Großbardorf: Reichert - Kaufmann, Mangold, Reitstetter, Schwab, Müller, Weiß (90.+2 Atzori), Illig (74. Sener), Leicht (62. Rützel), Strohmanger.

SpVgg Bayern Hof: Guyon - Seifert (46. Hüseyin Durkan), Ismail, Schmidt, Krantz, Knoll, Bifano, Feulner, Frey, Schraps, Kyndl (70. Mittereder). – Schiedsrichter: Hertlein (TSV Dinkelsbühl). – Zuschauer: 220. – Tore: 2. Min. Illig 1:0, 50. Min. Schraps 1:1 (Foulelfmeter), 65. Min. Weiß 2:1.

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