Fußball-Bezirksliga Derbyvorfreude in Oberkotzau

Augen zu und durch: Das gilt in jedem Derby und in diesem Luftduell zwischen Regnitzlosau Domenic Binder (links) und Oberkotzaus Marcin Czaban, der diesmal fehlen wird. Foto: Michael Ott (14)

Die SpVgg will in der Bezirksliga Ost
gegen die SG Regnitzlosau zu den Spitzenplätze aufstoßen. Für Trogen könnte die Länderspielpause zum Problem werden.

 
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SpVgg Selb 13 (4.) - FC Rehau (13./Samstag, 15 Uhr). –Nachdem am Dienstag Daniel Micklisch das Training übernommen hat, stand diese Woche erst einmal das Kennenlernen zwischen Mannschaft und Trainer auf dem Programm. Der neue Übungsleiter war mit den beiden Trainingseinheiten sichtlich zufrieden: „Die Jungs hab voll mitgezogen und die beiden Einheiten haben wahnsinnig Spaß gemacht. Ich freue mich auf Samstag und meine Punktspielpremiere für den FC Rehau.“ Den Gegner hat Micklisch am letzten Sonntag schon beobachtet: „ Es erwartet uns eine schwere Aufgabe. Aber es ist ein Derby, da werden wir alles geben und versuchen nicht mit leeren Händen nach Rehau zurückzufahren.“ Personell muss der neue Trainer lediglich auf die Langzeitverletzten Christoph Peschek und Jan Schödel verzichten.

SpVgg Oberkotzau (7.) – SG Regnitzlosau (5./Samstag, 16 Uhr). – Das nächste Derby steht für die SpVgg Oberkotzau gegen die junge Mannschaft aus Regnitzlosau an. Nach einem kurzen Durchhänger Ende August hat sich die Stadelmann-Elf mit zwei Siegen in Folge gefangen und zuletzt gegen den bis dahin punktverlustfreien VfR Katschenreuth ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. „Das zeigt, welche Qualität sie haben. Die Losauer spielen befreit auf, sind extrem gierig und schnell auf den Beinen“, sagt SVO-Coach Michael Voigt vor der Partie und fügt an: „Das sind alles Attribute, die uns in den letzten Spielen gegen sie große Probleme bereitet haben.“

Dennoch hat er auch Schwachstellen des SGR ausgemacht. „Auf die müssen wir uns konzentrieren und dabei unsere eigenen Qualitäten gezielt auf den Platz bringen“, fordert Voigt, der am Wochenende wieder an der Linie stehen wird. Den 7:1-Erfolg gegen Selbitz am vergangenen Wochenende hat der Coach nur aus der Ferne erlebt. „In der Bezirksliga musst du erst einmal sieben Tore auswärts schießen“, lobt er sein Team. „Wir sind also gewappnet für das Derby, das hoffentlich viele Zuschauer anziehen wird.“ Ausfallen werden Alexander Wrodarczyk, Christoph Böhm, Harun Yobas und Marcin Czaban. Mit einem Sieg könnte man bis auf einen Punkt an Regnitzlosau herankommen, die aktuell punktgleich mit dem Tabellenzweiten Bayreuth II sind.

Der Oberkotzauer Kantersieg wurde auch in Regnitzlosau vernommen. „Die SpVgg hat eine sehr gute Entwicklung genommen und überzeugend gegen Selbitz gewonnen. Wir dürfen keinen Millimeter nachlassen, um etwas mitzunehmen“, sagt SGR-Trainer Stefan Stadelmann. Er muss weiterhin auf Jonas Fröhlich verzichten, der an einer Bandscheibenverwölbung laboriert, auch Alexander Sammer plagt sich mit Rückenbeschwerden. Jonas Stadelmann hatte unter der Woche einen kleinen operativen Eingriff und fällt wahrscheinlich aus. „Wir haben intensive Wochen vor uns und brauchen daher jeden Mann unseres Kaders. Wenn wir an die Leistung der letzten Woche anknüpfen, ist auch in Oberkotzau etwas möglich“, so Regnitzlosaus Übungsleiter.

SV Poppenreuth (8.) - SpVgg Selbitz (11./Sonntag, 15 Uhr). – In Poppenreuth will die SpVgg Selbitz ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt. Anstelle eines Befreiungsschlags hagelte es nämlich eine deftige 1:7-Niederlage am letzten Wochenende gegen die SpVgg Oberkotzau. Die diesjährige Heimschwäche bleibt damit weiterhin das bestimmende Thema. Die Gäste glänzten mit brutaler Effizienz und zogen der Mannschaft von Florian Narr-Drechsel gleich zu Beginn den Zahn: Nach 27 Minuten hieß es bereit 0:3 und ein Mann Unterzahl – Torwart Dominik Heger wurde nach Notbremse vorzeitig in die Kabine geschickt.

Weil mit Ausnahme der etwas abgeschlagenen Lorenzreuther auch kein Team, das hinter Selbitz liegt, gewinnen konnte, ist zumindest tabellarisch dadurch nicht viel passiert. „Davon darf man sich aber nicht blenden lassen. Das habe ich in der zurückliegenden Trainingswoche auch mehrfach thematisiert“, sagt Narr-Drechsel. Der Kader des kommenden Gegners ist mit einigen ehemaligen Profis gespickt und verfügt über große Erfahrung. „Wir wollen mit einer kompakten Abwehreinheit, die vor allem im Verbund mit allen anderen Mannschaftsteilen arbeiten muss, uns Sicherheit holen und dann zielstrebig und schnell nach vorne spielen“, gibt der Selbitzer Trainer den Matchplan vor. Verzichten muss er dabei auf den gesperrten Heger, sowie auf Ersatztorwart Bastian Fuchs und Burhan Gezer (beide privat verhindert) Nick Schüler und Christopher Mölter konnten die gesamte Woche nicht mittrainieren, zudem sind Simon Oelschlegel und Benjamin Paprocki leicht angeschlagen.

SSV Kasendorf (9.) - FC Waldstein (14./Sonntag, 15.30 Uhr). – Mit Wut im Bauch dürfte der FC ins Kulmbacher Land fahren, schließlich unterlag man in der Vorwoche als erstes Team Schlusslicht Lorenzreuth. Gegen die erfahren Kasendorfer wird dem Aufsteiger sicherlich einiges abverlangt werden – auch wenn der SSV, der als Mitfavorit in die Saison gestartet war – selbst ein wenig den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt.

SpVgg Bayreuth II (2.) – FC Trogen (6./Sonntag, 16 Uhr). – Am Wochenende hat der FC Trogen erneut ein dickes Brett zu bohren: Die Elf von Jürgen Gahn muss zum Tabellenzweiten SpVgg Bayreuth II. Ein möglicher Nachteil: Die Länderspielpause, die auch die 3. Liga betrifft, könnte den Hausherren in die Karten spielen. Trogen geht nach dem klaren Sieg in Lorenzreuth (7:0) und dem verdienten 3:2-Heimsieg gegen den SV Kasendorf, bei dem die Kicker vom Bühl mit Leidenschaft und unbedingtem Siegeswillen überzeugten, aber mit Selbstvertrauen in die Partie. Gegen den SSV blieb der FCT vor dem Tor eiskalt und ließ selbst kaum etwas zu. „Das war eine herausragende Mannschaftsleistung bei schwierigen Bedingungen. Wenn wir weiter so auftreten, wird es für jeden Gegner schwer uns zu schlagen“, so Trogens sportlicher Leiter Christian Michael.

Mit schon 32 erzielten Treffern haben die Schwarz-Gelben den besten Angriff der Liga in ihren Reihen. Dieser wird auch im kommenden Spiel auf der Bayreuther Jakobshöhe dringend benötigt. Die U21 der SpVgg Bayreuth hat sich mittlerweile auf den Relegationsrang vorgearbeitet und vor der Saison das Ziel Landesliga ausgegeben. Die junge Truppe von Sebastian Lattermann hat erst zehn Gegentore hinnehmen müssen. Somit trifft die beste Offensive der Liga auf die zweitbeste Verteidigung. „Durch die Länderspielpause kann die SpVgg sicher auf den ein oder anderen Profi zurückgreifen. Egal, wer beim Gegner auf dem Platz stehen wird, auch die kochen nur mit Wasser. Wir müssen an uns selbst glauben und mit größtmöglicher Motivation nach Bayreuth fahren“, sagt Michael. Personell lichtet sich das Lazarett nun spürbar. Nicolai Schödel kehrte schon vergangene Woche ins Team zurück, auch Stefan Mulzer ist aus dem Urlaub wieder da. Neuzugang Marcel Gebhardt wird erst im Winter zum Team stoßen, Yannick Gahn könnte nach Handbruch schon kommende Woche grünes Licht der Ärzte erhalten.

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