Fußball-Bezirksliga Regnitzlosau spielt sich aus dem Tief

Im Bezirksliga-Derby gelingt der SGR ein klarer Sieg beim FC Rehau. Der FC Waldstein und die SpVgg Selbitz erleben hingegen einen schweren Tag.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

FC Rehau – SG Regnitzlosau 0:3 (0:1). – Schiedsrichter: Bulisch (TSV 1860 Staffelstein); Zuschauer: 250; Tore: 0:1 Winterling (32.), 0:2 Gutmann (54.), 0:3 Binder (62.). – Zum Rückrundenauftakt in der Bezirksliga Oberfranken Ost waren die Kräfteverhältnisse im gut besuchten Derby klar verteilt. Nachdem beide Mannschaften in den letzten Saisonspielen eher mäßige Leistungen gezeigt hatten, legte der Gast aus Regnitzlosau von der ersten Minute an mit Tempo los. Die Rehauer Defensive war mehrmals gefordert und mit Glück und Geschick überstand der FC die erste halbe Stunde ohne Gegentreffer. Die verdiente Führung der SGR entstand dann aber aus keiner klaren Torchance. Ein langer Flankenball aus dem rechten Halbfeld von Florian Winterling wurde immer länger und länger und senkte sich kurz vor dem linken Toreck und fand über den Pfosten und Rehaus Torhüter Matthias Karnitschky den Weg ins das Tor. Dieser Treffer gab den Regnitzlosauern immer mehr Sicherheit und so war die Partie bis zu der Halbzeit eine klare Angelegenheit für die Gäste.

Nach der Werbung weiterlesen

Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht. Es rollte Angriff auf Angriff auf das Rehauer Tor und der immer wieder aufrückende Innenverteidiger Orlando Gutmann erzielte das 2:0 für die SGR. Nach einer Stunde dann die Entscheidung, als Domenic Binder das 3:0 erzielte, war die Partie gelaufen. In der Folgezeit hätten die Losauer einen noch viel deutlicheren Sieg einfahren können, wenn nicht sogar müssen. Es wurden zum Teil klarste Chancen kläglich vergeben, dass war aber der einzige Mangelpunkt in einer sehr guten Gästemannschaft. Der FC Rehau fand in der Offensive nicht statt und konnte sich keine einzige Torchance erspielen oder erarbeiten. Mit dieser Leistung wird es schwierig die noch nötigen Punkte bis zur Winterpause einzufahren. Die SGR hat sich aus ihrem Tief und kann positiv den nächsten Partien entgegensehen.

FC Waldstein – VfR Katschenreuth 0:4 (0:2). – Schiedsrichter: Andreas Göller (Hirschaid); Zuschauer: 200; Tore: 0:1 Angermann (14.), 0:2 Weggel (15.), 0:3 Kolb (48.), 0:4 Weggel (78.) – Vom Anstoß weg war der Spitzenreiter die aktivere Mannschaft und bewies mehr Zug zum Tor. Dennoch hatte Bächer für die Hausherren die erste Gelegenheit, zielte aber zu hoch. Granit-Torhüter Becher lenkte Löhrleins guten Schuss zur Ecke. In deren Anschluss köpfte Angermann zur Gästeführung ein. Nur gut eine Minute später machte Weggel den Doppelschlag perfekt, als er nach tollem Solo von Löhrlein aus kurzer Distanz einschob. Zunächst blieb der Herbstmeister tonangebend, ohne jedoch für weitere Torgefahr zu sorgen, um anschließend aber nach und nach etwas zurückzuschalten. So kamen die Waldsteiner ein wenig besser in die Partie, doch der gute Kampfgeist der letzten Wochen wurde vermisst. Das Tempo war vor ordentlicher Zuschauerkulisse weiterhin recht hoch, aber Torchancen blieben bis zur Halbzeitpause Mangelware. Kurz nach Wiederanpfiff stieg Kolb bei einem Eckball am höchsten, seinen Kopfballaufsetzer schien F. Sturm auf der Linie zu klären, doch der Assistent zeigte etwas zweifelhaft ein Tor an. Auch in der Folge bestimmten die robusten Katschenreuther die Partie und wollten nichts anbrennen lassen. Wirklich viele Einschussmöglichkeiten gab es auch im zweiten Abschnitt nicht. Dem 0:4 durch Weggels Abstauber ging eine nicht geahndete Behinderung an Torhüter Becher im Fünfmeterraum voraus. Dennoch siegte „Katsche“ in Sparneck auch in der Höhe verdient und verteidigte souverän die Tabellenführung. Für den FCW war der VfR an diesem Tage einfach eine Nummer zu groß.

FC Trogen – SpVgg Oberkotzau 1:1 (1:1). Schiedsrichter: Dadder (TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf); Zuschauer: 260; Tore: 1:0 Hellinger (2.), 1:1 Hofmann (15.). – Der 1. FC Trogen konnte zur Kärwa nur einen Punkt auf dem Bühl behalten. Schon kurz nach Anpfiff waren die Hausherren in einer komfortablen Situation. Wülfert brach über die rechte Seite durch, legte den Ball auf Hellinger zurück, der zur Führung einnetzte. Die Stimmung unter den 250 Zuschauern wurde – sofern man es mit den Kickern vom Bühl hält – nach einer Viertelstunde getrübt. Hofmann erreichte den Ball nach einer Flanke und sorgte früh im Spiel für den Endstand. Trogen war bis zur Pause aktiver, Okraffka schmetterte einen Ball per Volley noch an die Latte. Im zweiten Abschnitt war das Spiel geprägt von einigen Fehlern, Oberkotzau stand defensiv kompakt und wurde zudem mutiger. Am Ende steht ein leistungsgerechtes Remis, welches beide Teams in der Tabelle stagnieren lässt.

SSV Kasendorf – SpVgg Selbitz 5:3 (2:1). – Schiedsrichter: Paesler (DJK Don Bosco Bamberg); Zuschauer: 125; Tore: 1:0 Schorn (16.), 1:1 Schüler (25.), 2:1 Schorn (42.), 2:2 Strootmann (71.), 2:3 Djemai (73.), 3:3 Sollecito (80.), 4:3 Sollecito (83.), 5:3 N. Müller (89.). –Ein verrücktes Spiel mit zwei überraschenden Wendungen und acht Toren. Zu Beginn lief alles völlig gewohnt. Der SSV ging wie fast immer vor heimischen Publikum mit 1:0 in Führung. Den insgesamt schönen Spielzug vollendete letztlich Dominik Schorn ebenfalls im schönen Stil. In der Folge kamen die Gäste besser in die Begegnung und hatten über Tarik Djemai die erste richtig gute Aktion. Der lange Mittelstürmer war immer wieder anspielbereit und zusammen mit Nick Schüler der gefährlichste Mann in der Selbitzer Offensive. Schüler war es dann auch, dem den Ausgleich gelang. Torwart Cukaric kam an sich ohne Not aus seinem Gehäuse und war dann gegen den Rechtsaußen nur zweiter Sieger. Kurz vor der Halbzeit durfte sich Dominik Schorn dann erneut freuen. Durch seinen flachen und platzierten, jedoch wohl nicht ganz unhaltbaren Distanzschuss, machte er seinen Doppelpack perfekt. Schließlich die kuriose Schlussphase: Der SSV verpasste es nicht nur, die Führung auszubauen, sondern wurde nun auch noch mit einem Doppelschlag überrumpelt. Die SpVgg Selbitz drehte die Partie und kam zunächst durch Strootmann zum Ausgleich, um nur zwei Minuten später durch Mittelstürmer Djemai zum ersten Mal in Front zu gehen. Beim Ausgleichstreffer sah SSV-Hüter Cukaric beim Rausgehen erneut nicht gut aus und sah den zweiten Ball nur noch über sich ins leere Tor fliegen. Das 2:3 war wiederum schwer zu verteidigen, da der hochgewachsene Djemai eine gute Freistoßflanke mit einem perfekten Kopfball in die Maschen setzte. SSV-Trainer Wächter brachte unmittelbar nach diesem Schockmoment drei frische Kräfte und damit auch den Sieg. Denn die Gastgeber gaben sich nicht auf und erzwangen zunächst den Ausgleich durch Joker Marcello Sollecito. Der junge Stürmer brauchte keine lange Anlaufzeit und traute sich mit einem schönen Solo etwas zu und wurde letztlich, wenn auch mit etwas Glück, belohnt und markierte das 3:3. Nur zwei Minuten später stand er nach schöner Kombination von dem ebenfalls eingewechselten Dorian Carl und Nino Müller goldrichtig und bugsierte das Spielgerät zur erneuten Führung in das Gästegehäuse. Kasendorf drehte also wiederum die Partie und blieb diesmal dran. Sollecito hatte sogar noch den Hattrick auf dem Fuß. Den Sack machte der SSV aber dennoch zu. Nino Müller schob nach einem Ballgewinn von Jermaine Mullen zum 5:3-Endstand ein.