Warum der Referee aus Stuttgart die Partie in Berlin nicht abbrach, erklärte der 39-Jährige ausführlich. Es habe keine Einwände von der Polizei gegeben, das Spiel nicht fortzuführen - und auch beide Mannschaften hätten es so gewollt. "Ein Spielabbruch ist durchaus erforderlich gewesen", kritisierte Oberholz das Vorgehen von Petersen.
"Irregulär weitergespielt worden"
Den Nichtangriffspakt beider Teams, von dem Petersen wusste, fand DFB-Chefankläger Anton Nachreiner "grob unsportlich". Zudem betonte der erfahrene Jurist: "Es ist hier irregulär weitergespielt worden." Auch Richter Oberholz verurteilte so etwas, da so etwas zu einer Wettbewerbsverzerrung führe. Auch deshalb, weil das Spiel "nicht regulär beendet" worden sei, schloss Bochums Rechtsbeistands Joachim Rain eine Wiederholung aus: "Es ist nur ein Urteil gerechtfertigt: dass der VfL die Punkte bekommt."
Wenn das Urteil bestehen bleibt, dann hat es auch sichtbare Auswirkungen auf die Tabelle - und den Abstiegskampf: Das bisherige Schlusslicht Bochum schließt durch den ihm zugesprochenen Sieg zum punktgleichen Vorletzten Holstein Kiel auf und hat nur noch zwei Zähler Rückstand auf den 1. FC Heidenheim. Union hatte den Feuerzeugwerfer nach eigenen Angaben ermittelt, eine Anzeige erstattet und ein dreijähriges Stadionverbot ausgesprochen.