Nun sagte der oberste Kaderplaner: "Da war ich vielleicht nicht so schlau." Eberl versicherte auch, dass beim Müller-Abschied vom Vorstand bis zum Aufsichtsrat um Ehrenpräsident Uli Hoeneß "Einhelligkeit" herrsche. Es sei auch "nicht alles kaputtgegangen", bemerkte Eberl zum Verhältnis mit Müller.
Letzte Träume: Meisterschale und Finale dahoam
Der schlaue Profi machte übrigens auch deutlich, dass der FC Bayern und er verbunden bleiben und damit eine anderweitige Zusammenarbeit nach seiner Fußball-Karriere realistisch bleibt. In typischer Thomas-Müller-Manier baute er schon in seinem Abschiedsbrief eine Brücke: "Hier halte ich es wie mit meinem Fußballspiel: Das war auch nicht immer von Perfektion geprägt."
Ersetzt Müller den verletzten Musiala?
Spannend wird auch die neue Woche. Was macht Kompany? Bringt er Müller gegen Inter Mailand als Musiala-Ersatz von Anfang an und nimmt damit das Stadion emotional und stimmungsmäßig mit? Oder ist das Fußball-Romantik?
In Augsburg wechselte der Trainer jedenfalls Müller für Musiala ein, der sich nach seinem Treffer zum 1:1 kurz nach der Pause einen Muskelbündelriss am linken Oberschenkel zuzog. Kompany wollte nach dem wichtigen Liga-Sieg nicht "jammern" über den Musiala-Ausfall.
"Wir dürfen unser Momentum nicht abbrechen, weil solche Momente passieren", sagte er zum Verletzungsfluch, der nach der Defensive (Neuer, Upamecano, Davies, Ito, Pavlovic) nun auch die Offensivabteilung erreicht hat.
Führungsspieler wie Harry Kane oder Kimmich trauen Routinier Müller noch ein letztes Hurra im Bayern-Trikot zu. "Jetzt ist Jamal verletzt. Ich glaube, Thomas hat noch ein bisschen was im Köcher", sagte Kimmich. Müller brennt auf eine erfolgreiche Abschiedstour. Seine Überschrift: "Pack ma's gemeinsam an!"