Fußball Die Zehn-Minuten-Zeitstrafe kehrt zurück

Die Zeitstrafe kehrt im bayerischen Fußball zurück auf die Plätze. Foto: imago images / Jan Huebner/Jan Huebner/Mohr

Eine kurze Pause – das werden künftig einige Fußballer erhalten. Denn beim Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbands haben sich die Delegierten für die Einführung der Zeitstrafe ausgesprochen.

 
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Die Delegierten haben auf dem 26. Ordentlichen Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Bad Gögging weitreichende Reformen für den bayerischen Amateurfußball auf den Weg gebracht. Mit großer Mehrheit votierten die 261 anwesenden stimmberechtigten Delegierten für die Abschaffung der Auswärtstorregel.

Eine klare Mehrheit fand auch die Einführung der Zehn-Minuten-Strafe in den Spielklassen des Erwachsenenbereichs von der Landesliga abwärts nach dem Vorbild der Regelung im Nachwuchs-Bereich, wo es aktuell die Fünf-Minuten-Strafe gibt. Im Vorfeld des Verbandstags war angedacht, die Zehn-Minuten-Strafe auch in den beiden Bayernligen einzuführen. Eine kurzfristige Änderung der DFB-Spielordnung macht diese Änderung aber nur bis zur Landesliga möglich.

Mehr Werbung

Bereits im Vorfeld des Verbandstages hatte der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) eine neue Werberichtlinie für den bayerischen Amateurfußball beschlossen. Fortan besteht die Möglichkeit, sowohl auf der Trikotrückseite als auch auf der Hose Werbung zu platzieren.

Allen drei Reformen waren bayernweite Meinungsbilder vorausgegangen, an denen 957 Vereine teilgenommen hatten. Darin hatten 82,4 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung der Auswärtstor-Regel bei K.o.-Spielen im bayerischen Amateurfußball votiert. 63,0 Prozent der Klub-Vertreter stimmten außerdem dafür, auch auf der Trikotrückseite Werbung platzieren zu können. Nahezu ausgeglichen war indes das Resultat für eine etwaige Werbemöglichkeit auf der Hose – die Zustimmung lag bei 51,8 Prozent. Auch die Einführung der Zeitstrafe fand bereits im Vorfeld des Verbandstages bei den Vereinsvertretern Zustimmung: 71,5 Prozent sprachen sich im Meinungsbild dafür aus.

Zudem hatten die Delegierten auf dem Verbandstag in Bad Gögging über fünf Vereinsanträge zu entscheiden. Die Anträge waren zuvor bereits auf den jeweiligen Bezirkstagen von den Delegierten angenommen worden.

Abschied vom Papier

Mit großer Mehrheit votierten die Delegierten für die Abschaffung der Spielerpässe in Papierform. Zuvor hatten die DJK SV Griesstätt (Oberbayern), der SV Ihrlerstein (Niederbayern), der SV Bergheim (Schwaben), der Sportring Bayreuth (Oberfranken) und der SC Eckenhaid (Mittelfranken) diese Anträge auf ihren jeweiligen Kreis- und Bezirkstagen gestellt.

Die SSV 1920 Dillingen hatte beantragt, dass alle Vereine bis 11 Uhr des Spieltags die Möglichkeit haben, angesetzte Spiele einvernehmlich und kostenfrei zu verlegen, sollte im Landkreis die „Corona-Ampel“ der Staatsregierung auf Gelb oder Rot springen. Die Regelung soll zudem auch analog für mögliche Nachfolgeverordnungen der Bayerischen Staatsregierung zur „Corona-Ampel“ in der Corona-Pandemie Gültigkeit haben. Die Delegierten auf dem Verbandstag stimmten diesem Antrag mehrheitlich zu.

Die DJK Eggolsheim (Mittelfranken) hatte eine Änderung der BFV-Spielordnung beantragt. Nach dem Wunsch des Vereins sollte die Einsatzbeschränkung nach dem letzten Spiel der ersten Mannschaft vor der Winterpause so lange verlängert werden, bis die zweite Mannschaft nach der Winterpause zwei Verbandsspiele ausgetragen hat. Die Delegierten stimmten mit knapper Mehrheit für den Antrag.

Höhere Spesen für Referees

Grünes Licht gaben die Delegierten dem Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“, der unter anderem vorsieht, dass die Spesenordnung für Schiedsrichter sowie die Finanzordnung angepasst werden, damit Referees zukünftig höhere Aufwandsentschädigungen erhalten. Hintergrund ist, dass die Anzahl der Referees in Bayern in den letzten Jahren rapide abgenommen hat. Während es im Jahr 2000 noch 13 379 aktive Schiedsrichter gab, stehen heute nur noch 9856 regelmäßig auf dem Platz. red

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