Fußball „Alles-oder-Nichts-Spiel“ in der Kreisklasse Hof

Am Sonntag kommt es zum ultimativen Showdown in der Kreisklasse Hof. Der Spitzenreiter empfängt den direkten Verfolger, der ganz oben angreifen will.

 
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Spielertrainer Serkan Avci (li.) will mit dem FSV Viktoria Hof die Meisterschaft sichern. Foto: Katharina Hübner/Katharina Hübner

Am 21. Spieltag kommt es in der Kreisklasse Hof zum absoluten Spitzenspiel. Der Tabellenführer FSV Viktoria Hof empfängt am Sonntag den direkten Verfolger, die SG Regnitzlosau II/Gattendorf. Fünf Punkte trennen die beiden Ausnahmeteams aktuell, für die Gäste könnte es die letzte Gelegenheit sein, die Meisterschaft noch einmal spanend zu machen. Wie auch immer die Partie endet, es wird für mindestens eine der Mannschaften ein ungewohntes Ergebnis sein. Die Viktoria verlor erst ein Spiel, die SG zwei. Bei den Unentschieden ist es die exakt gleiche Verteilung. Sollte eine Mannschaft verlieren wäre es jeweils die erste Niederlage seit dem vergangenen Oktober. Dazu treffen die beiden besten Offensiven wie Defensiven aufeinander, der Viktoria-Sturm um Torjäger Tobias Lauterbach und Spielertrainer Serkan Avci netzte bereits 102-mal.

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Für den 40-jährigen Avci ist die Marschroute für Sonntag klar: „Der Gegner will noch mal alles geben, um den Abstand zu verkürzen, wir wollen den aber natürlich vergrößern.“ Dabei pocht der Viktoria-Coach auch auf die eigene Heimstärke, schließlich ist seine Mannschaft in dieser Saison noch ungeschlagen an der Schleizer Straße. Avci weiß um die Besonderheit des Spitzenspiels: „Wir nehmen den Gegner sicher nicht auf die leichte Schulter. Der Fußball zeigt ja oft genug, dass es immer mal nach hinten losgehen kann. Solange wir nicht sicher Meister sind, werden wir in jedem Spiel alles geben.“

Das weiß auch Tobias Krannich, Spielertrainer der SG Regnitzlosau II/Gattendorf. „Viktoria ist definitiv der Favorit. Die spielen eine sehr abgeklärte und souveräne Saison. Die machen eigentlich gar keine Fehler.“ Trotzdem geht die SG ambitioniert in die Partie: „Wir fahren sicher nicht da hin, um ein Unentschieden zu holen“, so der SG-Übungsleiter. Das ist sicherlich auch deshalb so, weil es sich für die Gäste tatsächlich um eine Art Endspiel in Bezug auf den direkten Aufstieg handelt. „Wir müssen dafür das Spiel gewinnen und werden auch entsprechend auftreten“, so Krannich. „Wir wollen ihnen einen richtigen Fight liefern!“

Die Voraussetzungen dafür seien laut dem Spielertrainer sehr gut. Über sechs Wochen hat sich die Mannschaft auf die Rückrunde vorbereitet, dabei blieben auch alle Spieler gesund. Über die Fitness könnte die SG angreifen, erklärt Tobias Krannich: „Wir wollen einfach über 90 Minuten lang drücken und hoffen auch, dass wir am Ende vielleicht noch mal 20 Minuten länger Gas geben können. Dabei könnte auch der Altersschnitt beider Teams eine Rolle spielen.“ Die Viktoria verfügt über sehr viel Erfahrung, gerade auch was höherklassigen Fußball angeht. Das Durchschnittsalter vom vergangenen Spieltag beträgt 33,8 Jahre. Bei der SG dagegen sind es lediglich 26,8 Jahre. Viele Leistungsträger im Team von Tobias Krannich sind dazu noch unter 23, wie etwa Torwart Fabian Riedl oder Tizian Rocktäschel, der bereits elf Saisontore erzielte. Gerade die jungen Leistungsträger werden am Sonntag gefragt sein, denn mit Tobias Krannich selbst und Torjäger Hans Simacek werden zwei Stützen verletzungsbedingt fehlen.

Im besten Fall für die SG geht der Matchplan auf, ansonsten wird es im „Alles oder Nichts“-Spiel schwierig. Die Chancen sieht Tobias Krannich bei 50:50. „Wir versuchen das Spiel offen zu halten und dann unsere Chancen zu nutzen. Vielleicht machen sie ja dann doch einen Fehler.“ Dass es bereits jetzt, sechs Spiele vor Saisonende um „alles“ geht, „haben wir uns selbst bei der FT Hof versaut“, so Tobias Krannich. Gegen den Tabellendritten glich die SG erst spät aus und sicherte sich so immerhin noch einen Auswärtspunkt. Zuvor stand eine Serie von sechs Siegen am Stück zu Buche. Anstoß an der Schleizer Straße in Hof ist am Sonntag um 15 Uhr. Dann entscheidet sich, ob die Kreisklasse Hof noch spannend bleibt.