Fußball-Kreisliga Süd Brisantes Derby zum Auftakt

Thomas Schrems und
Muss ein neues Team formen: Marktleuthens Trainer Eduardo Silva Foto: /Foto: Michael Ott

Der Neuling FC Marktleuthen erwartet in der Fußball-Kreisliga Süd am Sonntag den favorisierten Nachbarn aus Weißenstadt. Der zweite Aufsteiger, Kickers Selb II, startet bereits an diesem Freitag gegen den SV Mitterteich II.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die neue Saison in der Fußball-Kreisliga Süd steht in den Startlöchern. Den Auftakt bestreiten bereits an diesem Freitagabend Neuling Kickers Selb II gegen den SV Mitterteich II und der TSV Konnersreuth gegen den Bezirksliga-Absteiger FC Tirschenreuth. Im ersten „Topspiel der Woche“ treffen am Sonntag (15 Uhr) der Aufsteiger FC Marktleuthen und die SpVgg Weißenstadt – das Überraschungsteam der Vorsaison – im Derby aufeinander.

Die Vorbereitung beim FC Marktleuthen verlief durchaus turbulent. Die Euphorie nach dem Aufstieg durch den 2:1-Sieg in der Relegation gegen Erkersreuth war schnell verflogen. Mit Ergün Aydinli, Rayenne Amri, Fabian Ries und Ruslan Bektemirov verließen – durchaus überraschend – gleich vier Stammspieler die Mannschaft von Eduardo Silva. Aber nicht nur die Abgänge machten dem Aufstiegs-Trainer in den vergangenen Wochen zu schaffen. „Es gab immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle, sodass wir meist nur um die zwölf Spieler in den Trainingseinheiten hatten.“ Zudem müssen mehrere Neuzugänge aus dem Nachbarland Tschechien integriert werden, die der FC nach den teilweise schmerzhaften Wechseln nach Marktleuthen lotste.

Noch ein Neuzugang

„Es ist nur schade. Eigentlich hatten drei der Spieler, die uns verlassen haben, für die neue Saison schon zugesagt“, erklärt Silva. „Die neuen Spieler sind aber gut aufgenommen worden und bereits in der Mannschaft integriert.“ Und der Neuling konnte kurz vor dem Saisonstart noch einen weiteren Mann für das Mittelfeld gewinnen, der jedoch erst am heutigen Freitag präsentiert werden soll. Was auf die Mannen aus der Egerstadt in dieser Saison zukommt, dessen ist sich der Coach bewusst. „Diese Liga ist in dieser Spielzeit natürlich schon eine Hausnummer. Für uns wird es nur darum gehen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren,“ sagt Silva. Zum Auftakt kommt am Sonntag (15 Uhr) gleich die SpVgg Weißenstadt zum Derby, das seine Anziehungskraft nicht verfehlen sollte. „Weißenstadt ist für mich der klare Favorit. Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Aber wir werden uns entsprechend darauf vorbereiten und dürften Antworten parat haben,“ gibt sich der Trainer des Aufsteigers trotz der kniffligen Aufgabe selbstbewusst.

Auch wenn die Ergebnisse allesamt eine deutliche Sprache sprechen und eigentlich von einer guten Vorbereitung zeugen, ist der Weißenstädter Trainer Alexander Seidel nicht ganz zufrieden. „Der Platz war immer sehr hart. Wir hatten bei den Spielern häufiger mit Knieproblemen oder muskulären Beschwerden zu kämpfen. Dennoch können sich die Resultate sehen lassen, und ich gehe optimistisch in die neue Saison“, sagt Seidel zur Vorbereitung seiner Mannschaft, die den SV Neusorg (Kreisklasse Weiden), den FC Neumarkt (Kreisliga Bayreuth) und auch den Bezirksliga-Aufsteiger FC Waldstein besiegen konnte und dabei nicht ein Gegentor kassierte. Auch in Weißenstadt weiß man aber, dass die zweite Saison häufig einen Tick schwerer wird. Davor wird dem Coach jedoch nicht bange. „Ich denke, das liegt schon auch ein Stück weit an uns selbst. Wir haben in der letzten Saison fast gegen jede Mannschaft gepunktet. Wenn wir weiterhin alles in die Waagschale werfen, wird es sehr schwer gegen uns zu gewinnen.“ Obwohl Seidel den am Sonntag gastgebenden Nachbarn durch die vielen Neuzugänge nur sehr schwer einschätzen kann, lässt er keinen Zweifel daran aufkommen, dass man erfolgreich in die neue Saison starten möchte. „Wir sind eine eingespielte Mannschaft und Marktleuthen wird sich nach uns richten müssen, denn wir wollen diese Punkte unbedingt haben,“ macht der SpVgg-Coach keinen Hehl daraus, wer nach den 90 Minuten etwas zu feiern haben soll.

Die weiteren Spiele

Ki ckers Selb II – SV Mitterteich II (Freitag, 18.30 Uhr)

Vor dem Duell der beiden Landesliga-Reserven ist die Vorfreude beim neuen Kickers-Trainergespann um Nikolai Vates und Georg Seidel riesengroß – trotz einer eher durchwachsenen Vorbereitung. „Wir freuen uns alle sehr auf die neue Liga, wissen aber vor dem Start nicht hundertprozentig, was uns erwartet. Mitterteich hat eine routinierte Truppe, die schon lange zur Kreisliga gehört“, sagt Vates, der auf einen gut gemischten Kader aus Jung und Alt verweist und auf einen guten Start hofft. Zur Aufstellung konnten die Kickers bis Donnerstagabend nichts Konkretes vermelden. „Wir müssen erst abwarten, wie sich die angespannte Personalsituation bei der ersten Mannschaft entwickelt“, erklärt Seidel.

TSV Thiersheim – ASV Waldsassen (Samstag, 15 Uhr)

Die Favoritenrolle liegt natürlich bei den Gastgebern, die sich gegen den Neuling keine Blöße geben und einen besseren Saisonstart als im Vorjahr hinlegen wollen. Daran lässt auch Vorsitzender Karl-Peter Mötsch keinen Zweifel. „Gegen den Aufsteiger müssen die Punkte in Thiersheim bleiben!“ Die von Marian Vaclavik trainierten Oberpfälzer dürfen freilich auch nicht unterschätzt werden, nachdem sie souverän die Meisterschaft in der Kreisklasse Stiftland eingefahren hatten. Aktuelle personelle Informationen aus Thiersheim lagen bis Fertigstellung dieser Seite nicht vor.

TSV Waldershof – ASV Wunsiedel (Sonntag, 15 Uhr)

„Die Vorbereitung verlief gut, auch wenn durch Urlaub, Studium und Krankheiten stets einige Spieler gefehlt haben“, sagt der neue TSV-Trainer Thorsten Meier. Von größeren Verletzungen sei die Mannschaft verschont geblieben. Passen muss zum Auftakt Simon Wollner (Oberschenkel). Weil aktuell auch einige Corona-Fälle zu verzeichnen sind, wird über die Aufstellung erst kurzfristig entschieden. Dennoch strahlt Meier Optimismus aus. „Zum Auftakt ist ein Heimspiel immer eine tolle Sache. Natürlich ist ein Sieg das Ziel.“ Zufrieden mit der Vorbereitung zeigt sich auch ASV-Trainer Dimitar Plomer. „Die Jungs arbeiten hart an sich und sind sehr ehrgeizig. Wir fahren nach Waldershof, um die drei Punkte zu holen.“ Plomer weiß freilich um die Schwere der Aufgabe, „aber wir haben unseren Plan“. Personell ist die Situation allerdings nicht so rosig. Nach dem Abgang von Max Träger, dem Karriereende von Alex Hein und Nik Haas sowie der Verletzung von Robin König (Kreuzband) musste Plomer zuletzt auch auf fünf Spieler wegen Quarantäne (Corona oder Kontaktperson) verzichten. „Man muss trotzdem optimistisch sein und in solchen Situationen Mut und Charakter zeigen“, sagt der ASV-Coach, der viel von Neuzugang Ruslan Bektemirov (zuletzt FC Marktleuthen) erwartet. „Er wird bei uns eine tragende Rolle im Mittelfeld spielen.“

SpVgg Wiesau – VfB Arzberg (Sonntag, 15 Uhr)

„Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Vorbereitung. Natürlich ist immer Luft nach oben“, erklärt VfB-Pressesprecher Felix Wunderlich. „Ab Sonntag heißt es das erarbeitete in Punkte umzumünzen.“ Wegen Corona beziehungsweise Sommergrippe gibt es personell einige Fragezeichen. Sicher fehlen Jakob, Walther, Sinkule, Bartl und Zant (alle verletzt) sowie Zeitler (Prüfungsphase). Vor Wiesau hat Wunderlich durchaus Respekt. „Das ist zum Auftakt natürlich kein leichtes Los. Ein neuer Trainer (Benjamin Lauton; d. Red.) bringt meist auch neue Impulse. Wir wollen aber trotzdem drei Punkte mitnehmen.“ Schließlich würden danach zwei weitere schwere Aufgaben warten.

Autor

Bilder