Fußball-Landesliga Ein Derby zum Frühschoppen

Bernd Nürnberger
Geht in seiner neuen Röslauer Rolle als Innenverteidiger richtig auf: Sebastian Hermann. Und diese Woche war für ihn eine ganz besondere: Er wurde Vater einer Tochter. Foto:  

Der FC Vorwärts Röslau empfängt am Sonntag um 11 Uhr in der Landesliga Nordost den FC Eintracht Münchberg. Beide Trainer erwarten ein sehr enges Spiel.

 
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Röslau - Spätestens bis 11 Uhr, wenn Schiedsrichter Andreas Voll das mit großer Spannung erwartete Landesliga-Derby zwischen dem FC Vorwärts Röslau und dem FC Eintracht Münchberg anpfeift, sollen die Weißwürste verzehrt sein. Weißwürste vor dem Fußball? In Röslau gehören Frühschoppenspiele längst zur Tradition. Meist kamen die Gegner zu diesem besonderen Anlass aus Mittelfranken, doch diesmal gibt es am Sonntag um 11 Uhr ein echtes Derby im BD-Sensors-Sportpark „Auf der Hut“.

In der Landesliga sind der FC Vorwärts und der FC Eintracht Münchberg bislang noch nie aufeinandergetroffen, in der Bezirksliga dagegen schön öfter. Und es waren immer enge Spiele zwischen den beiden Kontrahenten.

Und ein solches erwartet Trainer Andreas Lang auch diesmal. Sowohl er als Teammanager Joachim Stegner machten der Mannschaft bei der Spielersitzung am Donnerstagabend nochmals ein Riesenkompliment für die tolle kämpferische Leistung beim 2:1-Sieg in Vach. Schließlich waren die Röslauer nach der ihrer Meinung nach etwas überzogenen Roten Karte für Lorenz Röthlingshofer 70 Minuten lang in Unterzahl. „Was die Jungs dann vor allem in der zweiten Halbzeit geleistet haben, war phänomenal. Wir haben fast jeden Zweikampf gewonnen“, war Lang voll es Lobes. „Und so“, fügte er hinzu, „müssen wir in jedem Spiel auftreten.“

Trotz zahlreicher Ausfälle – Röthlingshofer wurde vom Sportgericht übrigens nur für ein Spiel gesperrt – ist die Marschroute sowohl für Lang als auch Stegner klar: „Wir wollen in diesem Derby natürlich die Oberhand behalten, um uns im vorderen Tabellendrittel festzusetzen.“ Dass gegen die starken Münchberger alles klappen muss, weiß auch Lang. „Wir dürfen uns da keine Nachlässigkeiten erlauben, denn sie verfügen über eine Wahnsinnsqualität in der Offensive“, warnt der Röslauer Coach vor allem vor den beiden Torjägern Lucas Köhler und Thorsten Lang.

Der mit drei Siegen furios in die Landesliga gestartete Aufsteiger wartet nun schon seit vier Spielen auf einen Sieg. Vor allem nach den beiden Niederlagen zuletzt ist die Anfangseuphorie im Münchberger Lager etwas verflogen. Die personelle Situation ist weiter sehr angespannt. Mit Michael Söllner, Matteo Kolb und Pascal Spindler fallen weitere wichtige Leistungsträger aus, die muskuläre Verletzungen haben. Zu allem Überfluss muss Trainer Markus Bächer am Sonntag neben den gesperrten Harald Fleischer auch noch auf Niklas Hübler und Noah Nürnberger verzichten, die beide beruflich verhindert sind. Die Mannschaft stellt sich also fast von selbst auf, wobei sich der Coach kämpferisch zeigt: „Wir können bis jetzt mit dem Erreichten sehr zufrieden sein, auch wenn die momentane Lage keinen überschwänglichen Jubel auslöst. Wir haben zwar wichtige Ausfälle zu beklagen, aber wir fahren mit viel Elan nach Röslau und haben immer noch ein Team auf den Platz, dass an die Grenzen gehen kann.“ Der Trainer erwartet ein Derby auf Augenhöhe. Sieht jedoch die Gastgeber in der Favoritenrolle: „Die aktuelle Form spricht eindeutig für die Röslauer. Aber wir werden uns nicht verstecken und wir werden ihnen auch Schmerzen bereiten. Das Spiel wird sicher durch Kleinigkeiten entschieden.“

FC Vorwärts Röslau (Aufgebot): Blechschmidt, Knoblauch, Hermann, B. Gezer, Bötzl, Benker, Brunner, Lima, Onarici, Kubinec, K.Gezer, Tröger, Ponader, Hofweller, Kurdoglu, Mal, ETW Kießling. B.N./M.B.

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