Fußball-Landesliga Röslauer Chancenwucher

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Der FC Vorwärts lässt in der Landesliga bei Jahn Forchheim viele gute Möglichkeiten ungenutzt und muss am Ende eine unglückliche 0:1-Niederlage quittieren. Der Trainer tobt an der Außenlinie.

 
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Forchheim - Röslaus Trainer Andreas Lang schüttelte selbst eine halbe Stunde nach dem Spiel noch den Kopf. „Die Forchheimer wissen heute wahrlich nicht, warum sie dieses Spiel gewonnen haben.“ Recht hat er. Aber die Röslauer wissen zumindest, warum sie am Ende mit leeren Händen die Heimreise ins Fichtelgebirge antreten mussten: Weil sie aus einem halben Dutzend Großchancen kein Tor gemacht haben. „Wir hätten heute das Spiel 4:1 gewinnen müssen“, analysierte auch Kapitän Tobias Benker den Spielverlauf treffend. So viele gute Möglichkeiten hatte sich der FC Vorwärts in dieser Saison noch in keinem Spiel herausgespielt – und das mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft, die mit nicht allzu hohen Erwartungen nach Forchheim gereist war.

Trainer Lang musste seine Viererkette völlig neu formieren. Nur Sebastian Hermann war aus dem eingespielten Quartett übrig geblieben. So kamen Johannes Bötzl und Burhan Gezer zu ihrem Startelf-Debüt, Offensivmann Patrick Lima rückte auf die linke Außenverteidiger-Position. Und alle machten ihre Sache richtig gut. Kam mal ein Schuss aufs Tor, war Sebastian Blechschmidt erneut ein sicherer Rückhalt.

Forchheim versuchte vom Anstoß weg Druck aufzubauen, doch Röslau hielt von der ersten Minute an richtig dagegen, suchte in Kontern sein Heil. Und die hatten es in sich. Gleich beim ersten zappelte der Ball im Netz (5.). Allerdings hatte der Schiedsrichter Torschütze Anthony Hofweller im Abseits gesehen. Eine knappe, aber wohl vertretbare Entscheidung.

Die brandgefährlichen Röslauer Konter liefen meist über den besten Akteur auf dem Platz, Kaan Gezer. In der 26. Minute die wohl allergrößte Chance des Spiels: Hofweller erkämpfte sich in der Forchheimer Hälfte in einer 1:1-Situation den Ball und lief alleine auf den Torhüter zu. Der Röslauer Stürmer hatte nun zwei Möglichkeiten: entweder selbst abzuschließen oder den Ball auf den mitgelaufenen Kaan Gezer querzulegen, der dann nur noch ins leere Tor hätte einschieben müssen. Hofweller entschied sich für die zweite Variante. Doch sein Querpass war so schlampig, dass Gezer nicht mehr an den Ball kam. Eine tausendprozentige Chance war dahin, Trainer Andreas Lang tobte an der Außenlinie. „Ein Unding, solche Bretter muss man machen.“ Der Puls des Trainers sollte weiter steigen. Nur zwei Minuten später scheiterte Dominik Kubinec aus fünf Meter am glänzenden Jahn-Torhüter. Weitere Großchancen boten sich noch vor dem Wechsel erneut Hofweller und Kaan Gezer.

In der 40. Minute hatte das Team von Andreas Lang allerdings auch das Glück auf seiner Seite, als der Schiedsrichter das vermeintliche 1:0 der Gastgeber wegen Abseits annullierte. Die heimischen Zuschauer protestierten energisch.

Auch nach dem Seitenwechsel ließ der FC Vorwärts lange nichts anbrennen, spielte weiter sehr diszipliniert. Nach gut einer Stunde hatte Mustafa Onarici die Führung auf dem Fuß. Sein 16-Meter-Flachschuss verfehlte nur um Zentimeter das Forchheimer Gehäuse. Wenig später parierte der Jahn-Torhüter einen Kracher von Kaan Gezer. Zehn Minuten vor Schluss kam es, wie es in so einem Spiel wohl kommen musste. Der kurz zuvor eingewechselte Lars Reinhard drückte einen langen Ball freistehend aus sechs Metern über die Torlinie.

Röslau antwortete nochmals mit wütenden Angriffen, warf alles nach vorne und hatte in Person des eingewechselten Matthias Dadder noch zwei Großchancen zum hochverdienten Ausgleich (88./90.). Mindestens eine davon hätte er verwerten müssen. Doch es war aus Gäste-Sicht wie verhext, der Ball wollte an diesem Tag einfach nicht ins Forchheimer Tor. Trotz der Niederlage konnte Teammanager Joachim Stegner dem Spiel auch etwas Positives abgewinnen: „Auch mit unserer ersatzgeschwächten Mannschaft haben wir heute gezeigt, dass wir mit jeden Gegner mithalten können.“ Ein schwacher Trost nach einem Spiel, in dem es eigentlich nur einen Sieger hätte geben dürfen.

Jahn Forchheim: Jäger, Städtler, F. Hofmann, Rupp, Nagengast (76. Goldammer), Mönius, P. Hoffmann (76. Reinhardt), Lee, T. Hofmann, Noppenberger (69. Kupfer), , Schwab (69. Dütsch)

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Bötzl (84. Yilmaz), B. Gezer, Hermann, Lima, Brunner, Benker, Onarici (86. Sieg), K. Gezer, Hofweller (80. Dadder), Kubinec.

Schiedsrichter: Schoch (DJK Stralsbach). – Zuschauer: 150. – Tor: 81. Min. Reinhardt 1:0.

B.N.

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