Fußball-Landesliga Verdient, aber ärgerlich

B.N.

Jetzt hat es auch den FC Vorwärts Röslau in der Fußball-Landesliga Nordost erwischt: Das Team von Andreas Lang unterliegt einem starken FC Herzogenaurach mit 1:2.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Röslau - Trainer Andreas Lang hatte vorsichtshalber schon einmal drei Aufstellungen vorbereitet. Denn bis zum Warmlaufen seiner Spieler wusste er nicht, wer einsatzfähig ist und wer passen muss – keine guten Vorzeichen also für das Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem Dritten aus Herzogenaurach. Mit Julius Brunner, Julian Ponader (beide Urlaub) und Mahsun Deniz (Schien- und Wadenbeinbruch) standen ohnehin drei Akteure aus der Mannschaft, die das Derby in Selb gewonnen hatte, nicht zur Verfügung. Kevin Krassa, Sebastian Hermann und Patrick Lima waren angeschlagen, bissen letztlich aber auf die Zähne.

Vom Anpfiff weg wirkte die Vorwärts-Elf irgendwie gehemmt, fand überhaupt nicht ins Spiel. Die Gäste aus Herzogenaurach waren dagegen sofort hellwach, attackierten früh, stürzten die Platzherren mit schnörkellosem Spiel nach vorne von einer Verlegenheit in die andere. Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, hätte Anthony Hofweller in der 5. Minute die Riesenchance zur Röslauer Führung genutzt, die Torhüter Lösch mit einer Glanztat vereitelte.

Doch das war’s dann auch schon. Die nächsten 35 Minuten spielte nur noch eine Mannschaft, die des FC Herzogenaurach – angetrieben vom überragenden Kapitän Eric Stübing. Und der war es auch, der die Führung der Mittelfranken mit einem langen Einwurf in Strafraum einleitete. Ian Heller war zur Stelle und köpfte den Ball über Torhüter Blechschmidt hinweg in die Maschen (9.). Ein Tor, das Trainer Andreas Lang besonders ärgerte, hatte er seine Mannen eindringlich vor den weiten Einwürfen Stübings gewarnt.

Die Gäste konnten weiter nach Belieben schalten und walten. Glück für die Röslauer, dass die „Pumas“ Chancenwucher betrieben. Das bemängelte auch der verletzte Spielertrainer Jakob Kraches. „Zur Halbzeit hätten wir mindestens 2:0 führen müssen“, stellte er treffend fest. Überhaupt nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit war sein Gegenüber Andreas Lang: „Bis zur 40. Minute war unser Spiel ein Totalausfall, da stand keine Mannschaft auf dem Platz, die ein Spiel gewinnen wollte.“ Erst in den letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel wurde Röslauer mutiger, ein Volleyschuss von Benker verfehlte nur knapp sein Ziel. Ein Hoffnungsschimmer für Halbzeit zwei.

In der Tat. Mit der Herzogenauracher Herrlichkeit war es plötzlich vorbei. Nun bestimmte die Vorwärts-Elf das Spiel. Bei einem strammen Schuss von Mustafa Onarici musste sich Torhüter Lösch gewaltig strecken. Als wenig später Hofweller alleine auf ihn zulief, war er machtlos. Herzogenaurach wirkte verunsichert, doch die Gastgeber konnten kein weiteres Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil: Die kalte Dusche für Röslau folgte in der 84. Minute, als die komplette Hintermannschaft schlief, Kevin Rockwell im Strafraum völlig frei zum Schuss kam und die Kugel in den Winkel hämmerte.

Die Platzherren warfen nun nochmals alles nach vorne. Die Riesenchance zum Ausgleich bot sich Sebastian Hermann in der 90. Minute, doch Torhüter Lösch rettete mit einer weiteren Glanzparade den Mittelfranken den Sieg. Eine Minute später hatte der Herzogenauracher Torhüter aber Riesenglück, dass der junge Schiedsrichter ein Foul an Hofweller knapp außerhalb des Strafraumes nicht ahndete, sondern das Spiel beendete.

Nach dem Abpfiff waren sich die beiden Trainer in ihrer Einschätzung einig: „Da wir in der ersten Halbzeit ein deutliches Chancenplus hatten, war unser Sieg schon verdient, wenn auch zum Schluss vielleicht etwas glücklich“, freute sich Karches über die drei Punkte. „Herzogenaurach hat letztlich zurecht gewonnen, wir müssen uns an unsere eigene Nase fassen“, gab Lang einen fairen Verlierer.

Ärgerlich war die Niederlage aus Röslauer Sicht dennoch: Denn aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit wäre ein Punktgewinn, der den Fichtelgebirglern weiter die Tabellenführung gesichert hätte, locker drin gewesen.

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Knoblauch, Hermann, Röthlingshofer, Krassa (88. B. Gezer), Benker, Grießhammer, Lima (68. Kubinec), Onarici, K. Gezer, Hofweller

FC Herzogenaurach: Lösch, Rahe, Hafenbrädl (75. Fleischmann), Spielmann, Burkhardt., Bergner (60. Dollhäupl), Denk (75. Haas), Thomann (88. Schmitt), Heller (63. Amling, Rockwell, Stübing.

Schiedsrichter: Wich (SV Rothenkirchen). - Zuschauer: 200. – Tore: 9. Min. Heller 0:1, 59. Min. Hofweller 1:1, 84. Min. Rockwell 1:2.

Bilder