Jetzt beginnt eine neue Reise, die bei der WM 2026 möglichst triumphal enden soll. "Wir wollen eine etwas unerfahrenere, gierige, hungrige Truppe sein, die vielleicht diesen einen Erfolg noch mehr möchte als der, der ihn schon hat. Das legen wir als Arbeitsmoral fest."
Füllkrug zählt sich dabei zu dem Kreis, der vorangeht. "Meine Position sehe ich nach oben gerutscht in der Hierarchie." Er beginnt auch persönlich eine ganz neue Reise, eine neue Lebensphase. Nach seinem Wechsel nach England ist Füllkrug nun neben der neuen Nummer eins Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Angriffskollege Kai Havertz (FC Arsenal) einer von drei Nationalspielern, die im Ausland spielen.
Eine Spitze gegen den BVB
Er spricht von "einem weiteren Traum", der sich für ihn mit der Premier League und dem Leben in London erfüllt. Als er über den Millionen-Wechsel spricht, verhehlt er aber auch nicht eine gewisse Enttäuschung über das Dortmunder Verhalten. "Ich möchte niemandem auf die Füße treten", sagt Füllkrug - und tut es dann verbal doch: "So ein Transfer, den der BVB getätigt hat, ist nicht der größte Vertrauensbeweis." Die Dortmunder Bosse setzen künftig auf Tore des neuen, aus Stuttgart geholten Torjägers Serhou Guirassy.
Im DFB-Kreis fühlt sich Füllkrug anerkannt und wertgeschätzt, auch wenn er im Angreifer-Ranking hinter dem spielstarken Havertz steht. Doch die fixe EM-Rollenverteilung mit Stammkräften, Back-ups und Bankdrückern modifiziert der Bundestrainer im Länderspiel-Alltag. "Die Rollen sind ein bisschen offener, das Profil bleibt", erklärte Nagelsmann.
Füllkrug schließt für sich daraus: "Es wird sicher das eine oder andere Spiel kommen, wo der Trainer mich in der Startelf sieht." Seine Quote ist mit 13 Treffern in 21 Länderspielen schließlich top. Nur einer im DFB-Kader traf häufiger - Havertz (18 Tore in 51 Partien).
Gerade nach dem Abschied der letzten Weltmeister von 2014 ist Füllkrug mit seiner Präsenz in der Kabine oder am Mittagstisch, vor Kameras und Mikrofonen, aber eben auch im gegnerischen Strafraum ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur WM 2026. "Wichtig ist mir, dass meine Mannschaft sich auf mich verlassen kann", sagt er. Und "Fülle" spricht aus, wofür viele Fans ihn schätzen. "Wir wollen als Einheit auftreten, als stolze Deutsche das Nationaltrikot tragen und alles dafür tun, dass wir erfolgreich sind für unser Land."