Der Musterschüler von Club-Coach Sebastian Hoeneß war maßgeblich am Schwaben-Aufschwung in der Vorsaison beteiligt. Er ist der VfB-Stratege, sehr ballsicher und hat ein gutes Auge. Das gefällt auch Nagelsmann. "Ich freue mich riesig. Ich finde, er hat es total verdient", sagte Hoeneß über Stiller.
Dieser sei "in der Lage, nah an der Kette das Spiel mitzugestalten und mitzuführen", sagte Hoeneß. Noch sind auf der Sechser-Position aber Pascal Groß und Robert Andrich die Kandidaten für die Rolle als Stammkräfte. Auch EM-Notnagel Emre Can wurde wieder berufen.
Neben Rüdiger fehlt aus dem EM-Tross noch Leroy Sané, der nach seiner Leistenoperation in München am Comeback arbeitet. Sein Club-Kollege Serge Gnabry wurde trotz guter Saison-Frühform nicht ins DFB-Team zurückgeholt. Somit ist der traditionell starke Bayern-Block auf drei Spieler geschrumpft. Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart stellen mit je fünf Akteuren die größten Fraktionen.
Kimmich-Verkündung steht aus
Offen ist noch, wer Nachfolger von Kapitän Gündoğan wird. Klarer Favorit ist Joshua Kimmich. Nagelsmann wird die Entscheidung für den Münchner vermutlich am Montag verkünden, wenn er den Kader knapp neun Wochen nach dem EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) wieder im Teamquartier in Herzogenaurach versammelt.
Einen Fingerzeig in Sachen Kimmich gab Nagelsmann aber schon. Der 29-Jährige und mit 91 Länderspielen mit Abstand erfahrenste Akteur wird in der DFB-Liste in der Abwehr geführt. Eine Rückkehr ins defensive Mittelfeld wie gerade beim FC Bayern scheint also nicht geplant.
Die DFB-Elf bestreitet in diesem Jahr noch sechs Länderspiele - alle in der Nations League. Gruppengegner sind bis November je zweimal Ungarn, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina.