In Köln hat am Mittwoch nach zwei Ausgaben ohne Publikum die Spielemesse Gamescom begonnen. Der erste Tag der Messe ist den Fachbesuchern vorbehalten, ab Donnerstag können dann alle kommen.
Die „Opening Night Live“ markierte bereits am Abend zuvor den Startschuss. In der zweistündigen Show wurden Details zu kommenden Titeln angekündigt, darunter „Dead Island 2“, „Hogwarts Legacy“, „Return to Monkey Island“, „Sonic Frontiers“ und „Killer Klowns From Outer Space“.
Der erste Tag der Messe gehörte zunächst den Fachbesuchern, bevor die Gamescom ab Donnerstag für alle geöffnet ist. Veranstalterangaben zufolge ist der Samstag bereits ausverkauft. Eine erwartete Besucherzahl hatten die Koelnmesse und der Verband Game vorab nicht mitgeteilt.
Insgesamt waren rund 1100 Aussteller aus 53 Ländern angekündigt. Das Angebot ist allerdings reduziert: Branchengrößen wie Electronic Arts, Sony, Nintendo und Activision Blizzard, von denen manche ganze Hallen füllten, haben ihre Teilnahme abgesagt.
Der für Computer- und Videospiele zuständige Branchenverband Game fordert derweil, den Games-Standort Deutschland dauerhaft politisch zu fördern. 2020 hatte der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Rahmen der Gamescom eine erste Förderung für die Branche in Höhe von 50 Millionen Euro angekündigt.
Erste positive Effekte dieser Förderung seien bereits sichtbar, sagte Game-Geschäftsführer Felix Falk der Deutschen Presse-Agentur - und das, obwohl die meisten geförderten Spiele wegen der üblicherweise langen Entwicklungszeit noch gar nicht erschienen seien. „Aber wir haben bei der Gründung von Unternehmen und der Anwerbung von Fachkräften ein starkes Plus, eine richtige Gründerstimmung.“
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist eine Verstetigung der Spiele-Förderung vorgesehen. Im Haushaltsentwurf der Regierung für 2023, den das Kabinett Anfang Juli beschlossen hat, ist die Fördersumme aber leicht gesunken, von 50 Millionen auf 48,8 Millionen Euro. Das sende das falsche Signal in die Welt, sagte Falk. „Wir sind in einem internationalen Wettbewerb, und die internationalen Unternehmen nehmen sowas natürlich wahr, nach dem Motto „Ah, so ernst mit der Wettbewerbsfähigkeit meinen die Deutschen es wohl doch nicht.““