Taxi Entgegenkommen der Stadt
Derzeit fährt Josephine mit ihren beiden Geschwistern jeden Morgen im Taxi bis zur Fichtelgebirgsrealschule, wo sie abgesetzt wird. Ihre jüngeren Geschwister besuchen die Grundschule, wie dies Josephine bis zu den Sommerferien auch getan hatte. Deshalb konnte sie mit dem Taxi zur Schule fahren. Die Kosten übernahm der Schulaufwandsträger, nämlich die Stadt Marktredwitz. Der Träger für die Fichtelgebirgsrealschule ist jetzt der Landkreis. Dass Josephine morgens mit im Taxi fahren kann, ist möglich, weil gerade noch Platz im Mietauto ist und keine Zusatzkosten entstehen. Mittags allerdings müsste Josephine mit dem Bus nach Lorenzreuth fahren. Dafür müsste das Mädchen laut Landratsamt nach Überqueren des Edeka-Geländes etwa 50 Meter auf dem Grünstreifen zurücklegen.
„Ausreichend beleuchtet“
„Der Gehweg in der Klepperstraße liegt auf der Gegenseite der Lkw-Parkplätze und ist ausreichend beleuchtet“, urteilt das Landratsamt weiter bezüglich der Angst der Eltern, dort parkende Fernfahrer könnten möglicherweise auch zu einer Gefahr werden. „Alle Schüler haben auf ihren Schulwegen abgestellte Fahrzeuge am Straßenrand – auch größere wie Busse oder Lkw – zu passieren. Die bloße Anwesenheit von geparkten Lkw stellt keine Gefahr dar.“
„Steuergelder nicht für unsere Kinder“
In die nächste Instanz – das wäre die Regierung von Oberfranken – zu gehen, wäre eine Möglichkeit, doch für Nadine und Reiner Drotleff wohl nicht machbar. „Wenn wir den Widerspruch aufrechterhalten,kann es eine teure Sache werden. Das können wir uns einfach nicht leisten. Dass es letztlich am Geld scheitert, ist wirklich traurig“, beklagt die Mutter von Josephine. Nach ihrem Widerspruch habe nicht einmal eine neu-trale Person diesen Schulweg, den ihre Tochter gehen müsste, begutachtet. Zugrunde lägen einzig und allein die Aussagen des Verkehrspolizisten. Und der ist mittlerweile im Ruhestand (Anm. d. Red.).
Weil die Drotleffs ihrer Josephine den Weg am Grünstreifen entlang nicht zumuten wollen und vor allem im Winter Angst haben, dass sie auf der Straße laufen müsste, müssen sie jetzt wohl in den sauren Apfel beißen und das Taxi für Josephine mittags von der Schule nach Hause selbst zahlen. „Armes Deutschland! Unsere Steuergelder werden für jeden Scheiß hergenommen, nur nicht für die Kinder dieses Landes!“