Gefrees Gefreeser Stadtrat gestattet Pferdezucht

Helmut Engel
Pferdezucht in Gefrees: Der Stadtrat ist mit dem Projekt einverstanden, auch wenn es Kritik gibt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand ,dpa Quelle: Unbekannt

Das Projekt in Kirschbaumeinzel kann anlaufen. Ganz ohne Widerspruch bleibt es aber nicht.

 
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Gefrees - Schon mehrmals hat sich der Gefreeser Stadtrat mit der "Pferdezucht Kirschbaumeinzel" beschäftigt, nun ist nach drei einstimmigen Beschlüssen das Verfahren endgültig abgeschlossen. Der Stadtrat vertritt die Meinung des Planungsbüros, dass durch die geplante Pferdezucht Ackerflächen in Grünflächen umgewandelt würden, was die Artenvielfalt bewahre und unterstütze. Dies entspreche dem Bayerischen Naturschutzgesetz, sichere die Biodiversität und verbessere die Lebensräume - nicht zuletzt im Sinne des Volksbegehrens "Rettet die Bienen".

Zuvor musste der Stadtrat die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange würdigen. Und ganz ohne Widerspruch blieb das Vorhaben nicht. Der Bauernverband (BBV) wiederholt seine Kritik und wies den Vorwurf des Planungsbüros zurück, die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen führe zu Monokulturen. Diese Aussage sei nicht tragbar und entbehre jeglicher Grundlage. Der Verband bemängelt den Flächenverlust für die Landwirtschaft. Die Flächen würden für die Nahrungsmittel- und Bioenergieproduktion benötigt. Darüber hinaus bezweifelt der BBV die Ernsthaftigkeit des Vorhabens, weil nur von 20 Pferden die Rede sei. Mit dem Vorhaben seien hohe Investitionen verbunden, deshalb regt der BBV eine Wirtschaftlichkeitsprüfung an. Auch sollten dort nur das Betreiberehepaar und dessen Familie wohnen dürfen.

Die Regierung von Oberfranken sieht das Vorhaben nicht im Einklang mit dem Landesentwicklungsprogramm. Neue Siedlungsflächen sollen demnach an Siedlungsstrukturen angebunden werden, womit eine Zersiedlung der Landschaft verhindert werden soll. Im Fall Kirschbaumeinzel würden jedoch keine neuen Siedlungsflächen entstehen, vielmehr würde ein seit Jahren leer stehender Hof wiederbelebt; somit würde ein städtebaulicher Missstand beseitigt.

Das Wasserwirtschaftsamt Hof ergänzt seine Ausführungen aus der frühzeitigen Beteiligung. Demnach soll das unverschmutzte Niederschlagswasser von den Dachflächen nach Möglichkeit auf dem Grundstück versickern oder über neu zu bauende Oberflächenwasserkanäle dem bestehenden Teich zugeleitet werden. Aus wasserwirtschaftlicher Sicht sei eine Flächen- oder Muldenversickerung vorteilhaft. Weiter empfiehlt die Behörde eine Dachbegrünung. Organisch hoch belastetes Niederschlagswasser sei zu sammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen.

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