Gefrees Große Probleme wegen hoher Strompreise

Helmut Engel
Nach den bisherigen Erkenntnissen wird sich der Strompreis von bisher 22 Cent vervierfachen und kostet ab dem neuen Jahr dann 88 Cent. Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

„Für Gefrees sind die neuen Strompreise eine Katastrophe“, klagt Bürgermeister Oliver Dietel (WGL). Es sei erschreckend, was die angekündigte Strompreiserhöhung ab dem 1. Januar für die Fichtelgebirgsstadt bedeutet.

 
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Nach den bisherigen Erkenntnissen wird sich der Strompreis von bisher 22 Cent vervierfachen und kostet ab dem neuen Jahr dann 88 Cent. Die Stadt Gefrees verbraucht im Jahr eine Million Kilowattstunden, somit steigen die Stromkosten von 220.000 Euro auf 880.000 Euro. „Und das hat erhebliche Auswirkungen auf unseren Haushalt 2023.“

Eventuell hat dies auch Auswirkungen auf die Abwassergebühren und die Folgen für die verbrauchsintensiven Anlagen und Gebäude, wie die Stadthalle, seien nicht absehbar. Gerade vor dem Hintergrund der enormen Investitionen in den letzten beiden Jahren und den damit verbundenen Kreditaufnahmen hätte die Stadt keine Spielräume, die Mehrkosten zu schultern.

Schon die frühere Ankündigung, dass der Strom künftig 61 Cent pro Kilowattstunde kostet, hätte Sorgen ausgelöst, doch dies sei nur der reine Strompreis gewesen, dazu kommen dann Kosten für den Messstellenbetrieb durch den Netzbetreiber, Netznutzungsentgelte, Konzessionsabgaben, Mehrkosten nach dem EEG, Umlage nach der Stromnetzentgeltverordnung, Offshore-Netzumlage, Abschalt-Umlage, Aufschläge nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und Strom- und Umsatzsteuer.

Altbürgermeister Harald Schlegel (SPD) macht darauf aufmerksam, dass ja auch noch das Gas dazu kommt. „Wir werden die Gebühren der Stadt erheblich erhöhen müssen.“ Die Kommunen könnten auf Dauer die Belastungen nicht schultern.

Stephan Zeißler (CSU) klagt, dass niemand in Berlin die Sorgen der Bürger versteht. Für Doris Benker-Roth (FWG) soll alles auf den Prüfstand, um alle Sparmöglichkeiten auszuschöpfen.

Bürgermeister Dietel erklärt dazu, dass Gefrees schon seit Jahren ein gutes Energiemanagement geführt hätte. Es gäbe vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten, wo gespart werden könnte. Das Wasser im Schwimmbad habe man auch schon um einen Grad weniger erwärmt, vielleicht könnte man hier noch ein Grad zurückgehen. Die Straßenbeleuchtung sei auf LED umgestellt, diese nachts auszuschalten sei rechtlich unmöglich. „Unser Stromfresser ist die Kläranlage.“

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