Christian Loos, der Vorsitzende des VCD Bayern, kritisiert die hohen Hürden für die Reaktivierung von Bahnstrecken. Während Baden-Württemberg Streckenreaktivierungen proaktiv fördere, überlasse Bayern dies privaten Initiativen und steige erst in die Förderung ein, wenn das Überschreiten einer schwer erreichbaren Schwelle bei den Fahrgastzahlen prognostiziert werde.
Einen erheblichen Nachholbedarf bescheinigt der VCD-Bahnexperte Gerd Weibelzahl dem Freistaat beim vollständigen Stundentakt auf der Schiene. Bei den beiden jüngsten Fahrplanwechseln habe die Staatsregierung zwar einige Taktlücken durch das 30-Millionen-Euro-Programm geschlossen, Bayern sei aber noch weit entfernt vom Ziel eines garantierten Stundentaktes auf allen Strecken.
Verbesserungen fordert der VCD auch für flächendeckende Mobilitätsangebote im ländlichen Raum mit bedarfsorientierten Bedienformen. Der Freistaat stelle zwar mehr Finanzmittel zur Verfügung, es komme aber wegen unzureichender Planungskapazitäten und aus mangelndem Planungswillen vor Ort vielfach nicht zu Verbesserungen.
Weibelzahl fordert in diesem Zusammehang eindringlich, dass die Landkreise und kreisfreien Städte als Aufgabenträger gesetzlich verpflichtet werden, ein ÖPNV-Mindestangebot zu organisieren.