Gelbe Tonne Landkreis Hof legt Eckpunkte fest

Abholintervalle und Tonnengrößen: Nach dem Hofer Stadtrat stellt nun auch der Kreisausschuss seine Wunschliste auf.

 
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Die Gelbe Tonne soll im Landkreis am liebsten schwarz mit gelbem Deckel sein. Foto: Archiv

Einstimmig und ohne eine einzige Nachfrage hat am Montagnachmittag der Kreisausschuss des Landkreises Hof die Eckpunkte für die Einführung der Gelben Tonne beschlossen. Wie ausführlich berichtet, soll das aktuelle Sammelsystem für Leichtverpackungen möglichst zum 1. Januar umgestellt werden. Dafür befindet sich der Abfallzweckverband Hof (AVZ) stellvertretend für Stadt und Landkreis in Verhandlungen mit den Dualen Systemen. Der Hofer Stadtrat hatte, wie berichtet, bereits vor zwei Wochen die Anforderungen beschlossen, mit denen die Region nun in die Verhandlungen mit den Dualen Systemen geht. Der Landkreis folgt dem nun.

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Die Grunddaten: Es soll 240-Liter-Tonnen und 1100-Liter-Behälter geben, gewünscht sind schwarze Behälter mit gelbem Deckel. Die Sammlung soll 14-tägig erfolgen. Bis zum 31. Dezember sollen die Behälter ausgeliefert sein, danach werden die derzeitigen Container für Leichtverpackungen an den Wertstoffinseln abgebaut – auch die Wertstoffhöfe sind dann nur noch für Übermengen ausgelegt. Das System soll auch für vergleichbare haushaltsähnliche Stellen wie Kindergärten oder kleine Unternehmen gelten. Haushalte, die jetzt bereits ihren Restmüll über Säcke einsammeln lassen (etwa, weil das Müllauto die Gebäude nicht anfahren kann), bekommen zusätzlich gelbe Säcke zur Verfügung gestellt.

Die Abholer haben zu prüfen, ob die Tonnen falsch befüllt sind: Restmüll ist meist schwerer. Auch der Landkreis hat dafür nun die Sanktionen definiert: Auf Fehlwürfe wird mit Aufklebern reagiert, die Haushalte müssen dann nachsortieren; wer an zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Abholterminen seine Tonne falsch befüllt, kann bis zu drei Monate von der Abholung ausgeschlossen werden. Mit diesen Grunddaten werden sich nun die Dualen Systeme befassen.

Das Prozedere: Von den zehn Dualen Systemen in Deutschland übernimmt jeweils eines die Verhandlungen – in diesem Fall die Firma Landbell mit Sitz in Mainz. Die Gespräche und Verhandlungen mit dem AZV übers Sammelgebiet Stadt und Landkreis Hof („BY055“) laufen schon länger, nun muss Landbell mindestens zwei Drittel der anderen Abholer zu den genannten Konditionen mit ins Boot holen. Dann kann die Abholung ausgeschrieben werden. Wie bereits die Stadt Hof rechnet auch der Landkreis damit, dass das – eine Einigung vorausgesetzt – noch im März geschehen könnte.

Die Folgen: „Es geht darum, die Eckpunkte festzulegen. Diese sind in gemeinsamen Besprechungen mit Stadt, Landkreis und AZV festgelegt worden, sie werden jetzt der Firma Landbell als Vertreterin der Dualen Systeme vorgelegt“, sagte Harald Hohenberger vom Landratsamt. Finanziell habe das Ganze nur geringe Auswirkungen auf den Landkreis: Grundsätzlich fallen keine Kosten für die Umstellung oder das andere System an, betonte er. Allerdings verringert sich das Entgelt, das der Landkreis von den Dualen Systemen für die Nutzung der öffentlichen Wertstoffinseln bekommt. „Dieses Entgelt verringert sich durch den Wegfall der Leichtverpackungsbehälter um etwa 25 Prozent – das bedeutet einen jährlichen Einnahmeausfall von etwa 36 000 Euro“, erklärte Hohenberger. Wie berichtet, bleiben die Sammelbehälter für Glas wie gewohnt auf den Flächen. Auch für die Bürger selbst ändere sich nichts durch das System, betonte Landrat Oliver Bär: „Die Gelbe Tonne ist für die Einwohner mit keinen Kosten verbunden.“