Gelungener Auftakt Ein Festtag für die Wölfe

Rund 2000 Fans pilgern zum Auftakt des Selber Eishockeywinters in die Selber Netzsch-Arena. Sie sehen einen 4:1-Testspielsieg ihrer Mannschaft gegen die Höchstadt Alligators.

 
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Darauf haben sich die Selber Fans schon seit vielen Wochen gefreut – am Sonntagnachmittag war es soweit: Gut fünf Monate nach dem euphorisch gefeierten 4:1-Sieg gegen Bayreuth und dem damit verbundenen DEL2-Klassenerhalt wurde wieder Eishockey gespielt in der Netzsch-Arena. Natürlich waren die Anhänger gespannt auf das neue Team der Wölfe samt dem Trainergespann Sergej Waßmiller und Lanny Gare. Mächtig neugierig waren die Fans beim Testspiel des DEL2-Clubs gegen den Oberliga-Kooperationspartner Höchstadter EC aber nicht nur auf die neue Mannschaft, sondern auch auf das runderneuerte Stadion. Moderne Flex-Banden, eine kleinere Eisfläche, eine neue, allerdings noch nicht fertige VIP-Tribüne hinter dem Tor, ein neuer Familienblock, LED-Beleuchtung – und natürlich der große Anbau, den die vielen Anhänger beim „Tag der Wölfe“ erstmals in Augenschein nehmen durften: Die Meinungen der beeindruckten Anhänger waren eindeutig – es wurde ganze Arbeit geleistet.

Nach einem großen Rahmenprogramm – wurde es in der schmucken und für ein Testspiel sehr gut gefüllten Halle um kurz vor 16 Uhr erstmals etwas lauter in diesem Eishockeywinter, als das neue Wölfe-Team die Eisfläche betrat – auch wenn sich die Anhänger erst noch an so manchen neuen Namen gewöhnen müssen. Verzichten musste Chefcoach Waßmiller beim drittletzten Test vor dem DEL-Hammerauftakt gegen Crimmitschau (16. September) noch auf die angeschlagenen Mark McNeill, Nikita Naumann, Leon Fern und Kevin Lavallee.

Auch wenn die Partie einige Hänger hatte, hatten die gut 2000 Zuschauer, unter ihnen erstaunlich viele Kinder, ihren Spaß. „Es war halt ein typisches Vorbereitungsspiel“, sagte Wölfe-Geschäftsführer Thomas Manzei nach zwar nicht gerade hochklassigen, aber doch sehr munteren 60 Minuten und einem standesgemäßen 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)-Sieg der Wölfe.

Das Kommando übernahmen – erwartungsgemäß - gleich zu Beginn die Wölfe. Erstmals richtig gefährlich wurde es vor dem von Benjamin Dirksen gehüteten Gästetor aber erst nach sechs Minuten bei einem Selber Überzahlspiel. Das zweite Powerplay der Wölfe brachte den ersten Erfolg. Bullygewinn Thompson, Schlagschuss Trska – 1:0. Die Hausherren blieben zunächst tonangebend, fingen sich aber in Unterzahl den Ausgleich ein. Zu Beginn des zweiten Drittels agierten die Waßmiller-Schützlinge wieder druckvoller und kamen schon nach 60 Sekunden durch Schwamberger zur erneuten Führung. Die baute Serikow in der 26. Minute auf 3:1 aus. In Überzahl hätte es nur zwei Minuten später fast zum vierten Mal geklappt, der Kracher des sehr auffälligen Neuzugangs Trska landete aber am Pfosten. Auch zwei weitere Powerplays ließen die Wölfe ungenutzt – wohl auch, weil sie erst seit Samstag auf der kleineren Eisfläche in der Netzsch-Arena trainieren können. Weil auf dem Eis die Höhepunkte nun immer rarer wurden, vertrieb sich der harte Kern der Selber Anhänger die Zeit mit dem Schneewalzer – und einige Fans auch wieder im schon vor dem Spiel sehr gut besuchten Biergarten neben der Netzsch-Arena. Die verpassten einzig zwei überstandene Unterzahlspiele ihrer Wölfe.

Auch im Schlussdrittel merkte man beiden Mannschaften an, dass die harten Trainingseinheiten der vergangenen Tage und Wochen sowie die Spiele am Freitag – die Wölfe unterlagen in Landshut mit 3:5, Höchstadt in Bayreuth mit 0:7 – ihre Spuren hinterlassen haben. Den Fans war es relativ egal, sie verbreiteten weiter gute Stimmung an diesem gelungenen Auftaktnachmittag des neuen Eishockeywinters in Selb. Und 55 Sekunden vor Ende durften sie dann auch nochmals jubeln. Ins verwaiste Höchstadter Tor traf Woltmann zum 4:1-Endstand. „Es war ein tolles Gefühl, vor so vielen Fans zu spielen. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Neuzugang Oliver Noack nach dem Spiel.

Selber Wölfe: Weidekamp (Bitzer) – Trska, Deeg, Martinovic, Gimmel, Silbermann, Schaaf, Pata – Miglio, Thompson, Kruminsch, Gelke, Vantuch, Schwamberger, Woltmann, Hammerbauer, Kuqi, Klughardt, Noack, Serikow.

Höchstadt Alligators: Dirksen (Spiewok) – Fardoe, Stobbe, Kokes, Vojcak, Horschel Miller, Winkelmann – T. Zimmermann, Neugebauer, Arkiomaa, Seewald, Planics, Zbaranski, Seidl, Guft-Sokolov, Litesov, Hartl, Grau.

Schiedsrichter: Sicorschi/Harrer. – Zuschauer: 1900. – Tore: 10. Min. Trska (Thompson; 5-4) 1:0, 12. Min. Arkiomaa (Fardoe; 4-5) 1:1, 21. Min. Schwamberger (Gimmel, Martinovic) 2:1, 26. Min. Serikow (4-5) 3:1, 60. Min. Woltmann (Thompson, Silbermann; eng) 4:1. – Strafminuten: Selb 12, Höchstadt 12.

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