Gemeinde Nagel Steinbruckner ist Seniorenbeauftragter

Bürgermeister Helmut Voit (links) gratulierte dem neuen Seniorenbeauftragten von Nagel, Bernd Steinbruckner. Foto: /Christian Schilling

Bernd Steinbruckner wird sich künftig für die Belange der älteren Mitbürger einsetzen. Der Gemeinderat spricht sich einstimmig für den Rentner aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Gut zehn Jahre hat die Suche gedauert. In dieser Zeit gab es verschiedene Interimslösungen. Nun hat sich Bernd Steinbruckner, gleichzeitig Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Nagel, bereit erklärt, das Amt des Seniorenbeauftragten in der Gemeinde am See zu übernehmen.

Bürgermeister Helmut Voit blickte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Situation der Seniorinnen und Senioren. In Nagel lebten 605 Personen über 60 Jahre. Nachdem im vergangenen mit Hannah Schatz eine Jugendbeauftragte gefunden worden sei, resümierte das Gemeindeoberhaupt: „Aus meiner Sicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich verstärkt um die Senioren zu kümmern.“ Dies auch hinsichtlich der Tagespflege, die voraussichtlich im kommenden Jahr im ehemaligen Gasthaus „Goldener Löwe“ eingeweiht werde.

Lose Gruppe

Dabei ist es nicht so, dass die älteren Mitbürger der Gemeinde bisher stiefmütterlich behandelt wurden. Bereits 2013 gab es eine Anfrage, einen Seniorenbeirat zu gründen, der dann im März 2014 seine Arbeit mit acht Mitgliedern und den Bürgermeistern die Arbeit aufnahm, erklärte Voit. Heute existiere lediglich eine lose Gruppe, die sich zu Spielenachmittagen, Weihnachtsfeiern und zum Boccia treffe. In seiner Amtszeit habe die Gemeinde diese Gruppe nach wie vor unterstützt – etwa mit der Anschaffung von Spielen und einer leichten Ruhebank am Boccia-Spielfeld am See.

Bei der Jahreshauptversammlung des VdK habe er schließlich Steinbruckner kennengelernt. Aus den Gesprächen und einer gemeinsam besuchten Veranstaltung zur Seniorenarbeit im Landratsamt Wunsiedel habe es noch zielführende Gespräche zwischen Bürgermeister und Steinbruckner gegeben, bei denen letzterer seine Zusage gab.

Längerer Prozess

Steinbruckner stellte sich dem Gremium kurz vor und schilderte seine Beweggründe, das Amt des Seniorenbeauftragten zu übernehmen. Demnach ist er 69 Jahre alt, Rentner, verheiratet und Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern. Neben dem VdK sei er noch im Schützenverein aktiv. Es sei ein längerer Prozess gewesen, sich für das Amt zu entscheiden. „Ausschlaggebend war der Workshop in Wunsiedel mit interessantem Austausch anderer Senioren aus der Region“, sagte Steinbruckner.

„Ich übernehme das Amt, um etwas zu bewirken“, betonte der 69-Jährige. Deshalb habe er bereits im Internet recherchiert und einige Ideen gesammelt. Wichtig seien ihm zwei Dinge: „Mitmacher“ und finanzielle Unterstützung, auch wenn er wisse, dass sich die Gemeinde Nagel in der Konsolidierung befinde. Zunächst wolle er die Werbetrommel auch in Vereinen und bei Stammtischen rühren, um Interessenten zu finden. Gleichzeitig wolle er ein Spendenkonto einrichten und gezielt auf Firmen zugehen, um Sponsoren zu finden. Als möglichen Treffpunkt für die Nagler Senioren machte Steinbruckner das Kräuterhaus für Kaffeekränzchen, Spielenachmittage, aber auch zum Musizieren oder Schachspielen aus.

Viele Hochbetagte

So sollen sich verschiedene Gruppen bilden, die unter einer Dachorganisation selbstständig arbeiteten. „Für mich ist auch wichtig, dass der Gemeinderat meine Vorhaben nach außen trägt“, so der Rentner. Es sei heutzutage nicht einfach, Menschen zu motivieren. Am besten sei es, die Leute direkt anzusprechen. Deshalb schwebe ihm auch eine „initiale Veranstaltung“ vor. Auch gebe es in der Gemeinde viele Hochbetagte, die am gesellschaftlichen Leben teilhaben sollten. Steinbruckner schlug deshalb einen Fahrdienst und Patenschaften vor, um es auch der weniger mobilen, älteren Generation zu ermöglichen, die Feste im Ort zu besuchen.

Bürgermeister Voit bezeichnete den Seniorenbeauftragten als wichtiges Bindeglied zwischen Gemeinderat und den Senioren und sagte ihm die Unterstützung der Kommune im Rahmen der Möglichkeiten zu. „Bernd Steinbruckner ist der richtige Mann für diesen Job“, das habe er schon als VdK-Vorsitzender bewiesen, sagte Voit.

„Es ist toll, dass sich jemand bereit erklärt, Seniorenbeauftragter zu werden“, freute sich auch das älteste Mitglied im Gemeinderat, Hans Schiener. Dem stimmten seine Kollegen im Gemeinderat zu.

Autor

Bilder