Schlechtes Image
Gemeinderat Ronnie Ledermüller (AWV/FWG) warf der Rathauschefin mit Blick auf die Drohung vor fünf Wochen, das Alexbad zu schließen, Aktionismus vor. „Das war schlecht für das Image von Alexandersbad“, sagte Ledermüller.
Gemeinderat Michael Galimbis (CSU) war der Meinung, dass die angespannte Personalsituation schon lange bekannt gewesen sei, der Antrag auf Aufstockung des Mitarbeiterstamms im Alexbad sei deshalb aber zu spät gestellt worden, eine weitere Schließung wie am vergangenen Wochenende hätte durch eine frühere Reaktion seitens der Bürgermeisterin vermieden werden können.
Mike Franke (AWV/FWG) warf ein, dass jeder der Gemeinderäte auf Anruf als Aushilfe eingesprungen wäre, auch an einem Wochenende. Das sei rechtlich schwer möglich, erwiderte die Bürgermeisterin und erhielt dabei Rückendeckung aus den eigenen Reihen durch Kevin Grimm (SPD).
Daniel Kilgert (CSU) hakte nach und wollte wissen, ob der Betrieb im Alexbad nun in den nächsten Wochen wirklich gewährleistet sei. Es werde sehr eng, vor allem, wenn man keine neuen Leute einstellen könne. „Wenn wir nachbesetzen, dann läuft es auch“, zeigte sich das Gemeindeoberhaupt zuversichtlich – und: „Es ist notwendig, den Betrieb des Alexbads aufrechtzuerhalten.“
Betrieb aufrecht erhalten
Entsprechend legte die Bürgermeisterin einen Beschluss vor. Demnach sollte der Gemeinderat die Bürgermeisterin beauftragen, „das Alexbad keinesfalls zu schließen, auch dann nicht, wenn die Zahlungsunfähigkeit der Gemeinde eintritt“.
Dieser Beschlussvorschlag stieß bei den meisten Räten im Gremium jedoch auf Unverständnis. „Die Sinnhaftigkeit des Beschlusses geht mir nicht ein“, sagte Kilgert. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, würde er den Vorschlag allerdings befürworten. Dies habe oberste Priorität. Beim aktuellen Stand der Dinge brauche es keinen Beschluss, betonte Ledermüller. Zudem müsse man überprüfen, ob der Beschluss nicht rechtswidrig sei und einem Betrug Tür und Tor öffne. In dieselbe Kerbe hieb Galimbis. Da der Kassenkredit bis Ende April verlängert worden sei, könne man die Sache entspannter angehen, ein Beschluss zum jetzigen Zeitpunkt sei unnötig.
Wie zwischenzeitlich zu erfahren war, hat sich in der anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung eine neue Situation ergeben. Daher ist eine weitere Beschlussfassung nicht nötig.
Für weiteren Gesprächsstoff sorgte in der öffentlichen Sitzung ein Antrag der Fraktionen der CSU und der Freien Wähler auf „Abhaltung einer Bürgerversammlung“, da sich die Gemeinde „in einer schwierigen Situation“ befinde. Unter anderem hieß es darin, dass die Kommunikation zwischen Gemeindeführung und Bevölkerung nach Meinung vieler Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend sei. Mit den „anstehenden Änderungen bei der bisher gemeindlichen Physiotherapie und den Eigentumsverhältnissen beim Alten Kurhaus“ würden weitere gravierende Situationen entstehen, die es erforderten, die aktuelle Lage zu erläutern. Da mit „ausführlichen Diskussionen zu rechnen ist, soll zumindest die Aussprache in einer professionell moderierten Form durchgeführt werden“, forderten die Fraktionen in ihrem Antrag.
Hoher Kommunikationsbedarf
Bürgermeisterin Berek erklärte dazu, sie sei auch grundsätzlich der Meinung, dass ein hoher Kommunikationsbedarf in der Gemeinde bestehe: „Es kursieren viele Halbwahrheiten.“ Deshalb sei sie zu Gesprächen bereit, es sei jedoch eine Frage der Form, ob Bürgerversammlung, Informationsgespräch oder Workshop. Gemeinderat Galimbis beharrte darauf, dass es wichtig sei, dass die Bürger die Möglichkeit hätten, Fragen zu stellen.
Ein Tagesordnungspunkt, der sicher eine weitere längere Debatte erfordert hätte, wurde in der Sitzung nicht behandelt. Den Antrag von Gemeinderat Andreas Lucas, den Punkt „Information über die mögliche Änderung beziehungsweise Ergänzung der Beschilderung des Badeweiherweges mit eventueller Beschlussfassung“ abzusetzen, befürworteten acht von zwölf Gemeinderäte.