Gemeinderat Nagel Radweg kommt nun doch wie geplant

Nach vorheriger Ablehnung stimmt der Gemeinderat Nagel dem ursprünglichen Vorhaben zu. Bereits nächstes Jahr soll die Anbindung nach Tröstau umgesetzt werden.

 
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Nun kommt der Radweg zwischen Tröstau und Wurmloh also doch – und zwar wie vorab geplant. Dazu haben Vertreter des Straßenbauamts und des den Radweg planenden Architekturbüros in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Nagel eindringliche Überzeugungsarbeit leisten müssen. Letztlich entschied sich das Gremium des Erholungsortes einstimmig auch für den zweiten Abschnitt vom Matzenlohweg bis zum Ortsschild.

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„Wir waren überrascht, als wir in der Zeitung gelesen haben, dass Sie den zweiten Abschnitt des Radwegs abgelehnt haben“, sagte Philip Wagner, Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamtes Bayreuth. Nagel sei die bisher einzige Gemeinde, die sich gegen einen vom Straßenbauamt ausgearbeiteten Plan sträube. Und dies, obwohl der Freistaat komplett für die Kosten aufkomme. Seit 2015 lägen die Pläne vor, die Umsetzung scheiterte anfangs an Grundstücksankäufen.

Forstamt lenkt ein

Inzwischen habe das Staatliche Forstamt eingelenkt und sei bereit, das bisherige behelfsmäßige Teilstück des Radwegs nach dem Ortsende von Tröstau bis in den Matzenlohweg zu teeren. Die Nachfrage von Gemeinderat Peter Schmidt (CSU), ob die Forststraße nicht geteert würde, wenn der Gemeinderat erneut gegen den zweiten Bauabschnitt stimmen würde, bejahte Wagner. Dagegen sei er guter Dinge, dass bei einem positiven Beschluss der Radweg bereits im kommenden Jahr realisiert werden könne.

Näher ins Detail ging Christoph Reger vom Ingenieurbüro für Tiefbautechnik Wolf & Zwick aus Marktredwitz. Das Teilstück zwischen Tröstau und Wurmloh sei notwendig, um das Radwegenetz an der Staatsstraße 2665 zwischen Kemnath und Wunsiedel zu schließen und eine Anbindung von Fichtelnaab-Radweg und Brückenradweg herzustellen. Zwingend sei dabei, dass der Weg staatsstraßenbegleitend sei. Im Mittelpunkt stünden dabei nicht Freizeitsportler, vielmehr seien die Zielgruppen Berufspendler, Schüler und Rollstuhlfahrer und deren Sicherheit. Mit den Radwegen sollen Kraftfahrzeuglenker und Radfahrer getrennt sowie der Nahverkehr entlastet werden. Emissionen würden für Pendler, die den Drahtesel auf dem Weg zur und von der Arbeit nutzten, verhindert.

Positiver Nebeneffekt

Geplant sei deshalb ein Radweg entlang der Staatsstraße, der hinter dem Bushäuschen Richtung Nagel führt. Dort werde zudem eine Querungshilfe mit Mittelinsel auf Höhe des jetzigen Ortsschildes Wurmloh eingerichtet. Diese Trasse sei zwingend notwendig, weil sie parallel zur Staatsstraße führe. Radfahrer Richtung Nagel müssten an der behinderten- und rollstuhlgerechten Querungshilfe in die Staatsstraße einbiegen. Die Radler aus Nagel kommend müssten die Querungshilfe nutzen, um in den Radweg einzubiegen. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass die Querungshilfe als geschwindigkeitsreduzierendes Element diene.

Gemeinderätin Maria Schindler warf hier ein, dass die Querungsanlage auch weiter oben an der Bushaltestelle geplant werden könnte. Dem entgegnete Reger, dass es zwingend vorgeschrieben sei, dass die Radfahrer an den straßenbegleitenden Wegen von Ortsschild zu Ortsschild gebracht werden müssten. Die jetzige Planung schließe einen weiteren Straßenübergang an der Bushaltestelle aber nicht aus. Dies sei jedoch eine andere Maßnahme, die es aber noch zu überprüfen gelte. Auch biete diese Variante die Möglichkeit, auf einen Gehweg im Ortsbereich von Wurmloh hinzuarbeiten. Auf Nachfrage von Dr. Christian Medick (CWG), ob der Radweg im Winder geräumt werde, antwortete Reger, dass dieser ganzjährig vom Freistaat unterhalten werde.

Ganzjähriger Unterhalt

Bürgermeister Helmut Voit warf ein, dass die geplante Variante auch im Sinne des Landratsamtes sei. Dies sei mit dem Radverkehrsbeauftragten Sebastian Köllner im Vorfeld angestimmt worden. Voit wies auch darauf hin, dass Freizeitsportler den Weg zum See weiterhin nutzen könnten. Am Wurmlohpass sei die Beschilderung für die verschiedenen Routen bereits angebracht. Ebenso sei noch eine weitere Trasse über Hohenbrand und Reichenbach im Gespräch. Dann verfüge Nagel über drei Varianten, die durch den Ort und zwei flankierende.

Schließlich sprach sich der Gemeinderat für den Bau des zweiten Abschnitts aus. Bürgermeister Voit zeigte sich erleichtert. In Richtung der Planer sagte er: „Es war wichtig und richtig, dass sie den Plan noch einmal vorgestellt haben.“ Am meisten freute sich jedoch Altbürgermeister Theo Bauer, dem der Radweg schon zu seiner Amtszeit eine Herzensangelegenheit war und der den Beschluss mit Applaus quittierte.