Gemeinderat Nagel Seebühne kommt noch teurer

  Foto: Christian Schilling/Christian Schilling

Für das Vorhaben ist nun ein hydrogeologisches Gutachten nötig. Dies erhöht die Kosten. Nun soll eine weitere Variante geprüft werden.

 
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Bei der jüngste Sitzung des Gemeinderats Nagel stand die geplante Seebühne erneut auf der Tagesordnung. „Das Thema verfolgt uns länger als gedacht“, resümierte Bürgermeister Helmut Voit.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres hat der Gemeinderat einen Kostenrahmen von 92 000 Euro für den Bau der Seebühne beschlossen (wir berichteten). Nun hat sich laut Voit das Wasserwirtschaftsamt Hof eingeschaltet und fordert ein hydrogeologisches Gutachten. Nötig sei dies, weil der Nagler See in der engeren Schutzzone des Wasserschutzgebietes für einen Tiefbrunnen liege.

Ein Angebot

Noch im Januar habe die Verwaltung deshalb verschiedene Hydrogeobüros kontaktiert. Bisher sei ein Angebot eingegangen. Demnach koste das Gutachten über 6500 Euro, die Kosten könnten sich je nach Aufwand erhöhen oder niedriger werden. Nach Rücksprache mit dem für die Planung der Bühne beauftragten Ingenieurbüro Plaß werde der Kostenrahmen durch das Gutachten nun überschritten.

Da für den Bau der Seebühne das hydrogeologische Gutachten zwingend erforderlich sei, habe die Verwaltung vorgeschlagen, den Kostenrahmen auf 110 000 Euro zu erweitern. Nun gebe es laut Bürgermeister Voit zwei Möglichkeiten: „Entweder wir stornieren das Projekt, oder wir folgen dem Vorschlag der Verwaltung.“

Weitere Variante

Hier brachte Gemeinderat Christopher Söllner eine weitere Variante ins Spiel: eine schwimmende Seebühne. Diese würde kein Gutachten brauchen, könne vom Bauhof installiert werden und sei flexibel einsetzbar. Das THW nutze ähnliche Elemente als Pontons, etwa für Flussüberquerungen. Die Teile hätten eine Traglast von 350 Kilogramm pro Quadratmeter und könnten mit verschiedenen Belägen ausgestattet werden.

„Dass ist eine Alternative, über die man nachdenken muss“, pflichtete Simon Schindler seinem Parteikollegen Söllner (beide CSU) bei. Eine schwimmende Bühne habe sich seines Wissens bereits an anderen Standorten bewährt. Zudem könnte sie bei verschiedenen Festen am See je nach Nutzung verlegt und verankert werden.

bedenken wegen Sicherheit

Sicherheitsbedenken äußerten hingegen Felizia Sturm (SPD) und Maria Schindler (CSU). Letztere gab auch zu bedenken, dass momentan alles teuerer werde. Schließlich schlug das Gemeindeoberhaupt einen Kompromiss vor. „Wir werden den Vorschlag von Christopher Söllner in den nächsten Wochen eingehend prüfen.“ Bei einer der nächsten Sitzungen soll dann entschieden werden, wie gebaut werde: fest, mobil oder gar nicht.

Voran geht es hingegen mit den Planungen für das Neubaugebiet „Ebnather Straße“. Hier habe die Firma Bayerngrund ein Ingenieurbüro beauftragt, das nun zwei überarbeitete Varianten vorgelegt habe, erklärte Bürgermeister Voit. Beide Versionen sähen eine Anbindung mit Fußgängerweg von Seiten der Ebnather Straße und dem vorhandenen Weg zwischen Sparkasse und Friedhof vor.

Zwei Mehrfamilienhäuser

Der Gemeinderat entschied sich am Ende mit 12:1 Stimmen für die Variante mit einer Bauparzelle mehr. Nach dieser Vorlage entstehen durch eine Stichstraße in südlicher Richtung 14 Bauparzellen mit einer Grundstücksgröße von 520 bis 1100 Quadratmetern. Mit dem Investor sei laut Voit abgesprochen, dass auf den beiden größeren Grundstücken zwei Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen. „Wenn wir heute das Okay geben, bin ich optimistisch, dass es ab jetzt zügig vorangeht“, sagte Voit.

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