Gemeinderat Tröstau Dorfgemeinschaftshaus polarisiert

Auf dem ehemaligen Haumann-Gelände an der Schulstraße in Tröstau soll das Dorfgemeinschaftshaus entstehen. Foto: /Schi.

Zum wiederholten Mal steht das Projekt auf der Tagesordnung des Gemeinderats Tröstau. Noch immer gibt es Kritik an den Planungen.

 
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Nicht jedermann Geschmack sind offensichtlich die Pläne für das Dorfgemeinschaftshaus in Tröstau, das auf dem ehemaligen Haumann-Areal entstehen soll. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung hat sich schließlich eine Mehrheit von 8:5 für die Umsetzung durchgesetzt.

Laut Bauplan soll das Dorfgemeinschaftshaus in Holzbauweise errichtet und mit einem Satteldach versehen werden. Die Grundfläche beträgt 19.11 auf acht Meter. Im Erdgeschoss befindet sich demnach ein 82 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum, der 60 Personen Sitzplätze bietet. Geplant sind zudem ein kleiner Küchenbereich, ein Abstellraum, ein Windfang, ein Banklager sowie drei Toilettenräume. Eine im Obergeschoss gelegene Fläche mit 46 Quadratmetern ist über eine Innentreppe erreichbar und soll als Lagerbereich dienen.

Gewachsenes Ensemble

Und hier zeigte sich, dass die Geschmäcker nun mal verschieden sind. Als erster kündigte Reinhard Wölfel (SPD) an, gegen den Bauplan zu stimmen. Das Gebäude sei zu klein konzipiert, sehe aus wie eine Maschinenhalle in einem gewachsenen Ensemble und stehe in keiner Weise in einem Kosten-Nutzen-Verhältnis. „Tröstau braucht einen großen Saal“, forderte Wölfel. Für Ausstellungen sei das Rathaus der würdigere Rahmen. Zudem befürchtete Wölfel, dass damit das Thema einer Renovierung des „Siebensterns“ vom Tisch sei. Schließlich habe die Regierung von Oberfranken einer Doppelförderung nicht zugestimmt.

Dieser Meinung schloss sich Holger Kuhbandner (CSU) an, der auch höhere Kosten als geplant auf die Gemeinde zukommen sieht. Für Veranstaltungen sei das Dorfgemeinschaftshaus zudem zu klein.

Regierung begeistert

„Ich kann eure Kehrtwendung nicht nachvollziehen“, wandte sich Ernst Köhler an die Kritiker. In den Vorbesprechungen (FW) seien noch alle Gemeinderäte einer Meinung gewesen. „Das Gemeinschaftshaus ist wichtig für die Allgemeinheit“, sagte Ingrid Radtke und fügte hinzu, dass nicht alle Einwohner in einem Verein gebunden sind. Zweiter Bürgermeister Horst Brei ergänzte, dass bei der Vorstellung der Pläne bei der Regierung alle Beteiligten vom Konzept begeistert gewesen seien.

Ob die Pläne „in Stein gemeißelt“ seien, wollte Gemeinderat Matthias Sticht (CSU) wissen, der sich vor allem ein kompakteres Dach wünschte. „So wie die Pläne vorliegen, sind sie von der Regierung abgesegnet“, erwiderte Bürgermeister Rainer Klein. Zudem werde das Projekt mit 90 Prozent der Kosten gefördert. Dazu müsse das Dorfgemeinschaftshaus aber noch in diesem Jahr fertig werden. Diskutiert worden sei genug, nun gehe es lediglich um die Abstimmung zum Bauantrag. Und dieser erhielt mit den Stimmen der Freien Wähler (FW) eine Mehrheit.

Jugendkonferenz kommt

Per Beschluss ist die Gemeinde Tröstau nun endgültig dem Interkommunalen Flächenmanagement des Landkreises beigetreten. „Ein vernünftiges Instrument“, wie der Bürgermeister resümierte. Klein wies abschließend auf die Jugendkonferenz am Freitag, 27. Januar, in Tröstau hin. Aus den bekannten Gründen habe die Jugend der Gemeinde zwei Jahre darauf warten müssen. Nun seien alle Kinder und Jugendlichen angeschrieben worden. Klein dankte dem Landratsamt für die Zusammenarbeit und der Zusammenstellung eines „interessanten Programms“. Er hoffe, dass viele Jugendliche den Termin wahrnehmen werden. „Wir werden sehen, was dabei herauskommt und erwarten gespannt auf die Ergebnisse.“

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