Allerdings prangerte Welisch auch den Platz vor dem Rathaus an. Hier werde Flickschusterei betrieben. Anstatt, dass der Bauhof nur Ausbesserung vornehme, müssten auch hier konkrete Planungen vorangetrieben werden. Ebenso beim Projekt „Siebenstern“. „Wir brauchen einen Gemeindesaal, sonst begraben wir uns ein Stück Zukunft“, sagte Welisch, der dem Haushalt ohne Fraktionsempfehlung nicht zustimmte.
Nicht zugestimmt hat auch Stefan Weiß, Fraktionsvorsitzender der SPD. Und dies, obwohl „wir mit einer Genehmigung rechnen können“, diese allerdings nur aufgrund der Stabilisierungshilfen. Der Schuldenstand sei nicht gering, dagegen stünden aber Investitionen. Das Dorfgemeinschaftshaus sah Weiß nur aufgrund des hohen Fördersatzes gerechtfertigt. Beim „Siebenstern“ sei positiv, dass 20 000 Euro Planungskosten in den Haushalt eingestellt worden seien. Ein Ratsbegehren deswegen lehne er nach wie vor ab. Die Mitglieder des Gemeinderats müssten selbst Manns genug sein diesen städtebaulichen Missstand in Angriff zu nehmen. „Ich wünsche mir mehr Mut und Progressivität“, schloss Weiß.
Update über Konzept
Bürgermeister Rainer Klein stellte abschließend die Investitionen noch einmal heraus. „Dies sind alles Maßnahmen, die auf eine Weiterentwicklung der Gemeinde abzielen“, sagte der Rathauschef. Die Investitionen beliefen sich bis 2026 auf zehn Millionen Euro und würden eine Neuverschuldung von zwei Millionen Euro ergeben. Zum Nahversorger sagte er: „Erst wenn der Bagger rollt, können wir sagen, wir haben es geschafft.“ Alles funktioniere nur, wenn man als Team agiere. Eine Lanze brach Klein für den ansässigen Arzt und den Erhalt der Praxis durch einen Nachfolger. Man könne sich vor dieser eigenverantwortlichen Lösung nicht tief genug verneigen.
Vorher hatte der Bürgermeister ein Update des Konzepts und der Finanzierungssituation zur Entwicklung des Geländes der ehemaligen Firma Haumann gegeben. Demnach betragen die anerkannten Maßnahmenkosten insgesamt fast zwei Millionen Euro. Bereits bewilligt seien fast 1,2 Millionen Euro, hinzu kämen weitere Zuwendungen in Höhe von 614 000 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt damit knapp unter 200 000 Euro.