Gemeinderatssitzung Tröstauer kritisieren Weihnachtsmarkt

Am evangelischen Posaunenchor lag es nicht, dass der Weihnachtsmarkt in Tröstau bei der Bevölkerung nicht so gut ankam. Foto: Christian Schilling

Sowohl Standort als auch Angebot missfallen der Bevölkerung. Im nächsten Jahr soll das Ereignis in einem anderen Ambiente stattfinden.

 
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Eine eher durchwachsene Bilanz hat Bürgermeister Rainer Klein bei der jüngsten Gemeinderatssitzung zum Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus gezogen. „Die Reaktionen aus der Bevölkerung waren nicht so gut“, sagte das Gemeindeoberhaupt.

Erstmals hatte der Markt wieder im Ortsinneren stattgefunden, nachdem vor Corona das Golfhotel Fahrenbach der Ort des vorweihnachtlichen Treibens gewesen war. Eigentlich war auch der Besucherandrang bei der Eröffnung recht groß – scheinbar zu groß für die zwei Marktbuden, an denen ausschließlich Essen, Süßwaren und Getränke angeboten wurden. Doch auch der Standort vor dem Rathaus fand laut Klein eher wenig Zuspruch bei der Bevölkerung. Trotzdem verteidigte der Rathauschef das Vorgehen der Gemeinde in diesem Jahr. Man habe bewusst auf Fieranten von außerhalb verzichtet. Erfahrungsgemäß werde an den Ständen trotz großen Aufwands beim Aufstellen der Buden wenig umgesetzt. Die Bewirtung durch einen heimischen Gastronomiebetrieb habe funktioniert. „Es gab ein eingeschränktes, aber ausreichendes Angebot“, betonte Klein.

Anderer Name

Daran, dass die „Location nicht optimal“ war, arbeite die Gemeinde, erklärte er mit Hinblick auf die „Neue Mitte“, die im Ortskern entstehen soll. Wenn alles gut laufe, wolle man im nächsten Jahr in einem „anderen Ambiente den Weihnachtsmarkt besser aufziehen“, unter anderem auch unter einem anderen Namen. Ziel sei als künftiger Veranstaltungsort das bisherige Haumann-Areal. Möglicherweise könne man bereits im Februar mit den Ausschreibungen für den Ausbau der „Neuen Mitte“ beginnen.

Auch solle der Ausschuss für Jugend und Kultur künftig in die Planungen miteinbezogen werden. „Es muss nicht immer alles auf Konsum ausgerichtet sein“, verwies Klein auf den eigentlichen Sinn der Vorweihnachtszeit. Schließlich stehe ein gesellschaftlicher Treffpunkt bei derartigen Märkten im Mittelpunkt. Dies habe auch der „Glühfeieroumd“ der Tröstauer CSU am Freitag gezeigt, der auf große Resonanz gestoßen sei.

Lange Schlangen

Gemeinderat Matthias Sticht (CSU) monierte, beim Weihnachtsmarkt hätten sich schnell lange Schlangen an den beiden Verkaufsständen gebildet: „Mit mehreren Anbietern hätte der Ansturm besser verteilt werden können.“ Sticht forderte, in Zukunft bei einer längeren Vorlaufzeit auch die Tröstauer Vereine als Anbieter mit ins Boot zu nehmen.

Ernst Köhler wies darauf hin, dass die Gemeinde jahrelang mit dem Weihnachtsmarkt nach Fahrenbach ausgewichen sei, eben weil die Vereine sich nicht bereit erklärt hätten, sich zu beteiligen. Bürgermeister Klein teilte mit, dass bereits jetzt zwei Vereine ihr Interesse an einer Beteiligung im nächsten Jahr angemeldet hätten. Dies zeige, dass die Gemeinde den richtigen Weg eingeschlagen habe.

Grünstreifen als Zufahrt

Schon einen Schritt weiter ist die Gemeinde beim geplanten Gewerbegebiet „Grötschenreuth-Ost“. Hier soll nach Willen des Gemeinderats zwischen dem bewohnten Gebiet und dem geplanten Gewerbegebiet ein zehn Meter breiter Grünstreifen entstehen. „Als Gemeinde tragen wir die Verantwortung für die Anlieger“, sagte Bürgermeister Klein. Deshalb habe es vor Kurzem verschiedene Abstimmungsgespräche gegeben. Ein Ergebnis daraus sei der Grünstreifen, der in erster Linie als Zufahrt für landwirtschaftlich genutzte Flächen diene. Von diesen soll auch das Oberflächenwasser über den Grünstreifen, der gleichzeitig einen Lärmschutz darstelle, abgeleitet werden. Das Anbindegebot werde damit eingehalten.

Der Gemeinderat stimmte zudem den Planungen für das Umsetzungskonzept zur Verbesserung der Röslau als Nebenfluss der Eger durch das Wasserwirtschaftsamt zu. Gleichzeitig ermächtigte das Gremium den Bürgermeister, die dafür erforderlichen Vereinbarungen zu unterzeichnen. Die Kosten für die Gemeinde betragen 280 Euro.

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