Germanistin, Künstlerin, Sprachforscherin Trauer um Nortrud Gomringer

Keltsch
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Am vergangenen Dienstag ist nach langer Krankheit die promovierte Germanistin Dr. Nortrud Gomringer verstorben.

 
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Rehau - Nortrud Gomringer war eine Persönlichkeit in der Region, die von vielen Menschen als Lehrerin und nicht zuletzt als Kulturvermittlerin im Kunsthaus Rehau und im Archiv Eugen Gomringer geschätzt wurde. Besonders ihre Vorträge zu Themen der Kunst, Geschichte und Sprachforschung waren über 20 Jahre lang ein Anziehungspunkt für breites Publikum.

Nortrud Elisabeth Gomringer, geb. Ottenhausen, zog als rheinisch-katholische Frohnatur nach Wurlitz bei Rehau im Jahr 1982. Sie war Mutter von Martin Anatol, Robert Aristides und Nora-Eugenie, die ihr in ihrer großen Leidenschaft für Literatur folgte und Schriftstellerin wurde. Mit und für Prof. Eugen Gomringer war Nortrud Gomringer Herausgeberin, Lektorin und Mitstreiterin, als 2017 der Skandal um seinen Text „avenidas“ in Berlin entbrannte. Nortrud Gomringer baute eine große Bibliothek auf pflegte diese bis zum Tode auf dem neuesten Stand der Forschung zu internationaler Konkreter Poesie, Exil- und Nachkriegsliteratur, Lyrik und Märchen. 2020 war ihr Buch „Poema“ (im Verlag Nimbus) auf der Hotlist der besten Bücher. Im Kunsthaus Rehau leitete sie das gleichnamige Gedichtehaus. Weltweit pflegte sie vielfältige Freundschaften, engagierte sich kulturell und sozial und brachte viele internationale Besucher in der Region.

Prof. Eugen Gomringer und seine Familie vermissen Ehefrau, Mutter, Großmutter und liebevolle Verwandte. Er schreibt: „Am Leib hat sie gelitten, am Geist nicht. Wir trauern um einen Menschen mit lebhaftem Geist und Interesse an Literatur und Kunst. In der Literatur war ihr Interesse vielseitig, besonders galt es der Lyrik, wo sie unserer Tochter Nora die Wege zu den ersten Veröffentlichungen ebnete.“

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