Die wirtschaftliche Entwicklung von Jägersruh ist seinen den Ressourcen und der resoluten Gemeinschaft verbunden. Johann Erhard Hager, geboren 1846 in Vierschau, gilt als Gründungsvater von Jägersruh. Er ließ sich 1872 auf der damaligen Leimitzer Flur nieder. Ursprünglich errichtete er ein kleines Wohnhaus und eine Ziegelei. Als die Qualität des Lehms seinen Ansprüchen nicht genügte, gab er die Ziegelei in den 1880er-Jahren auf und wechselte zur Kalkbrennerei; die Kalksteine bezog er aus den nahen Steinbrüchen bei Trogenau und Kirchgattendorf. 1877 errichtete er das jetzige Haus Nummer 9, in dem er eine Gastwirtschaft betrieb, die er „Jägersruh“ nannte. 1890 fügte er einen Tanzsaal hinzu, der heute noch steht und zu Garagen umgebaut wurde. Das Gebäude schräg gegenüber, in dem heute die Bäckerei Richter untergebracht ist, diente als Pferdewechselstation der Postkutsche. Hager sorgte mit seiner Frau Margarethe für Nachwuchs – acht Kinder wurden ihnen geboren, fünf Mädchen und drei Jungen.